Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Allgemeines und Theorierichtungen, Note: sehr gut, Universität Bielefeld (Fakultät für Soziologie), Veranstaltung: Max Webers Theorie des Okzidentalen Rationalismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Karl Marx und Max Weber entwickelten zwei große konkurrierende Theorien über den sozialen Wandel, die auch heute noch in der Soziologie eine bedeutende Rolle spielen. Bei beiden steht die wissenschaftliche Untersuchung des modernen Kapitalismus im Mittelpunkt ihrer Werke. Der Autor dieser Arbeit setzt sich mit den jeweiligen Erklärungsansätzen von Marx und Weber zur Genese des Kapitalismus auseinander. Es geht also um diejenigen historischen und verursachenden Kräfte, mit denen Marx und Weber jeweils unterschiedlich die Entstehung des modernen Kapitalismus zu erklären versuchen. Dabei scheinen die Positionen von Marx als Begründer des historischen Materialismus und von Weber als Vertreter einer bürgerlichen Soziologie auf den ersten Blick weit auseinander zu liegen und gegensätzliche Pole zu markieren. Der Autor arbeitet die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Positionen heraus und kommt zu dem Ergebnis, dass die konkurrierenden Erklärungsmodelle von Marx und Weber zur Genese des Kapitalismus näher beieinanderliegen als man zunächst vermuten würde. Relativiert man die Tendenz zum ökonomischen Determinismus bei Marx und vermeidet man gleichzeitig eine einseitig idealistische Interpretation der Position von Weber, lassen sich beide Theorien, bei allen Unterschieden, durchaus sinnvoll kombinieren.
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