Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2-, Universität Münster (Institut für Deutsche Philologie II), Veranstaltung: Hauptseminar: Grimmelshausen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Komplexität des Simplicissimusromans ist bereits in vielen Untersuchungen erwähnt worden. Das sich der bedeutendste deutsche Roman der Barockzeit jedem Versuch einer einfachen Auslegung verschließt, ist aus diesem Grunde unumstritten. Diese Arbeit soll nun einen Einblick in die Diskussion um den Stellenwert der Religion in Grimmelshausens umfangreichsten Werk geben. Um das Themenfeld weiter einzuschränken, beschäftigt sie sich eingehend und, soweit dies möglich ist, ausschließlich mit der Einsiedlerthematik, die vor allem im sechsten Buch, der Continuatio, eine zentrale und vieldiskutierte Stellung einnimmt. Eine weitestgehend textimmanente Darstellung der Einsiedlerepisoden soll als Einstieg in die Untersuchung dienen. Dabei setzt die Arbeit grundsätzlich Strellers Feststellung voraus: „Es ist ein religiöses Konzept, was dem Simplicissimus und seinen Folgeschriften zugrundeliegt.“ 1 Des weiteren wird, ebenfalls auf der Basis der ausgewählten Episoden versucht, eine Einordnung der christlichen Lehre in Grimmelshausens Werk in die geistesgeschichtliche Situation der Zeit zu leisten. Ziel der Arbeit ist es, Forschungsstand und Diskussion zu diesem Thema darzustellen und gegebenenfalls kritisch Stellung zu beziehen Auf eine Untersuchung der Konfessionalität Grimmelshausens, wie viele Autoren sie anstreben, wird in diesem Zusammenhang verzichtet.