Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Amerikanistik - Literatur, Note: 1,7, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: Um das Motiv der Flucht in Tennessee Williams "The Glass Menagerie" herauszuarbeiten, müssen die einzelnen Charaktere des Stücks genauer untersucht werden. Da jede Figur auf andere Art und Weise flieht, werden im Folgenden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Personen und ihrer differenzierten Realitätskompensationen betrachtet und analysiert. Der zu erkennende "Antagonismus von Individuum und Gesellschaft"1 wird durch die Beleuchtung des Einzelnen und seiner Verzweiflung, die ihn zur Flucht antreibt, deutlich. Denn das Stück ist geprägt durch seine Charaktere und das Bild der Gesellschaft, das durch diese entsteht. Die Flucht zeigt ihre vielen Gesichter. Zu betrachten sind persönliche Motive und die durch gesellschaftlichen Druck hervorgerufenen. Sowie das Individuum als einzelnes betrachtet wird, spielt der Bund der Familie in diesem Stück ebenfalls eine Rolle. Ihre Stellung in der Gesellschaft und die daraus resultierende Flucht sind von Bedeutung. Die persönliche, anonyme Flucht hingegen hat ebenfalls verschiedene Ursachen, die genannt werden müssen. Zu berücksichtigen ist dabei die Abgrenzung von vitalen und pathologischen Figuren, deren Handlungen, auch in Bezug auf ihre Fluchtmotive, durch ihre verschiedenen Naturrelle bestimmt sind. Dabei schließt ein vitaler Charakter keinesfalls eine Phantasiebegabung aus. Wichtig zu erkennen ist, ob Vitalität ausreicht, um ein Leben führen zu können, in dem die Erschaffung von Träumen und Phantasien, zur Ausschmückung der manchmal tristen Realität, nicht notwendig ist. Ob Vitalität zum Meistern des eigenen Lebens ausreicht, oder ob es vielleicht eher hinderlich ist, verrät die Betrachtung eben dieser Charaktere. Im Verlauf des Stücks sind die Fluchtgedanken und -motive der einzelnen Figuren dem Treiben ihrer Umwelt unterworfen. Welchen Einfluß sie aufeinander nehmen und wie sich die Möglichkeiten der Flucht dadurch verändern bzw. steigern, wird dargelegt. Jede Figur macht ihre persönliche Entwicklung durch, resigniert oder triumphiert, wird von ihrer Natur und ihrer Einstellung dem Leben gegenüber geleitet. Fluchtmotive und -gedanken sind allgegenwärtig, ersetzen Realität, vermischen sich mit ihr oder steigern sich in Sehnsüchte und Wunschvorstellungen, die für das wirkliche Leben kaum mehr Raum lassen.
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