Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung "Nichts ist so unerträglich für den Menschen, als sich in einer vollkommenen Ruhe zu befinden, ohne Leidenschaft, ohne Geschäfte, ohne Zerstreuung, ohne Beschäftigung. Er wird dann sein Nichts fühlen, seine Preisgegebenheit, seine Unzulänglichkeit, seine Abhängigkeit, seine Ohnmacht, seine Leere. Unaufhörlich wird aus dem Grund seiner Seele der Ennui aufsteigen, die Schwärze, die Traurigkeit, der Kummer, der Verzicht, die Verzweiflung" - so definierte Blaise Pascal einmal das Wesen der Langeweile. Bereits dieses kürzere Zitat lässt erahnen, in welch vielfältiger Weise das Motiv der Langeweile in vielen Lebens- und Wissenschaftsbereichen seinen Platz gefunden hat. In dieser Arbeit möchte ich das literarische Motiv der ,Langeweile' näher bestimmen. Dazu habe ich ein Werk Arthur Schnitzlers, das "Episodendrama" "Anatol" , ausgewählt. Dieser Einakterzyklus erscheint mir im Zusammenhang mit der Untersuchung der ,Langeweile' als besonders interessant, da "[...] im Einakter aus der - meist nur noch rudimentären - Handlung so gut wie nichts mehr [folgt], vielmehr konzentriert sich in ihm alles auf die psychologische Analyse der vorgegebenen, im wesentlichen nicht mehr veränderbaren Situation" . Diese vorgegebene Situation ist im "Anatol" wesentlich durch die ,Langeweile' geprägt, aus der der Protagonist Anatol - wie ich im Laufe meiner Arbeit zeigen werde - bis zuletzt keinen Ausweg findet, vielleicht sogar aus noch zu untersuchenden Gründen nicht finden kann.[...]
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