Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Mannheim, Veranstaltung: Proseminar: Literatur des Vormärz, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit konzentriert sich ausgehend von dieser Beobachtung auf die Frage, aus welchen Beweggründen sich die Figuren für den Liebestod entscheiden und welche Bedeutung dies für die Interpretation des Gesamttexts hat. Gestützt wird sich hierzu auf die Methode der Psychoanalyse Freuds, der sich in seiner Triebtheorie mit dem Liebes- und Todestrieb auseinandersetzt. Die Analyse wird anhand der drei „Selbstmordszenen“ von Marions Liebhaber, Lucile und Julie durchgeführt. Hierbei wird jeweils die Liebesbeziehung zu deren Partnern, die Umstände ihres Todes und ihre innere Gefühlswelt betrachtet. Mittels der gewonnenen Erkenntnisse wird abschließend in einem Fazit die Forschungsfrage beantwortet. Liebe und Tod – Zwei Phänomene, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Doch treten sie oft in Verbindung miteinander auf, denn Liebe bedeutet nicht nur Harmonie, Erfüllung und Freude, sie ist auch oft Anlass für Leid, Schmerz sowie den Tod. Ob im Theater oder in der Literatur, der sogenannte „Liebestod“ stellt dabei wohl die faszinierendste Verbindung zwischen Eros und Thanatos her. Bereits in der Antike war er Gegenstand von Mythen und bis heute ist er als zentrales Motiv in vielen literarischen Werken großer Schriftsteller aufzufinden: von Tristan und Isolde, über Shakespeares Romeo und Julia bis hin zu Goethes Die Leiden des jungen Werthers. In der deutschen Literatur wird er vor allem im 18. und 19. Jahrhundert thematisiert, denn zu dieser Zeit galt der Liebestod in Europa als „Faszinosum besonderer Art“ . So verwendet auch Georg Büchner in Dantons Tod dieses literarische Motiv. In seinem Drama gibt es drei Szenen, in denen aus Liebe zu einem Partner Selbstmord begangen wird.