Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Didaktik - Germanistik, Note: 2,3, Universität Koblenz-Landau (Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar "Reisende und Entdecker", Sprache: Deutsch, Abstract: Der Roman "In 80 Tagen um die Welt" gehört zu den populärsten Werken des bekannten französischen Autors Jules Verne. Das Buch, welches den französischen Originaltitel "Le tour du monde en quatre-vingt jours" trägt, erschien erstmals 1872, zunächst als Fortsetzungsroman in der französischen Zeitung "Le Temps" unter dem Titel "Voyages extraordinaires". 1873 wurde die Geschichte dann als vollständiges Buch in Paris veröffentlicht und erschien schon 1874 in deutscher Übersetzung. Sofort nach der Veröffentlichung wurde das Buch fast überall zu einem Sensationserfolg. 2.1. "In 80 Tagen um die Welt", ein Science-Fiction Roman? Doch welcher literarischen Gattung lässt sich das Werk eines der "am meisten übersetzten Autoren der Welt" (Hurrelmann 1995, 175) zuordnen? Jules Verne wird in allen Quellen als "Gründungsvater" (Haas 1984, 325) und "Vorläufer des modernen Science-Fiction" (Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur 1984, 708) bezeichnet. Um behaupten zu können, dass seine Werke, im Besonderen "In 80 Tagen um die Welt", zur Gattung des Science-Fiction gehören, muss zunächst geklärt werden, wie sich der Begriff Science-Fiction überhaupt definiert. Denn für den Laien scheint sich diese Bezeichnung fast ausschließlich mit der Vorstellung von Weltraumabenteuern, fremden Planeten und Robotern zu verbinden, (vgl. Haas 1984, 326) was in diesem Fall ja in keinster Weise zuzutreffen scheint. Der Begriff Science-Fiction, im Weiteren mit SF abgekürzt, ist laut Haas eine "Spiel-Art des Phantastischen" (Haas 1984, 324) und setzt sich aus science (= Wissenschaft) und fiction (= Dichtung) zusammen. SF entsteht, wenn "sich vor allem technischer Elemente bedient [wird] und daraus erzählte Bilder einer zukünftigen Welt oder einer Parallelwelt [aufgebaut werden]". (Haas 1984, 324) Auch folgendes Zitat des deutschen SF-Autors Herbert W. Franke geht in diese Richtung wenn er sagt: "Bei Science-Fiction handelt es sich um Schilderungen dramatischer Geschehnisse, die in einer fiktiven, aber prinzipiell möglichen Modellwelt spielen. Basis der behandelten Konfliktsituationen sind naturwissenschaftlich-technisch initiierte Veränderungen." (in Haas 1984, 324)
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