Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Erfurt (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: "Schillers Dramen", Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit wird das Motiv "Pflicht und Neigung" in Schillers Jungfrau von Orleans diskutiert, welches ja eindeutig oft als Interpreationsgrundlage zu finden ist. Durch die einzelnen Akte hindurch wird erörtert, inwieweit sich das Motiv als Interpreationsgrundlage anwenden lässt und wo es eindeutig an seine Grenzen gerät. Einleitung: „Die Jungfrau von Orleans“ ist eines der bekanntesten Werke Friedrich Schillers. Johann Wolfgang von Goethe bezeichnete es sogar als Schillers bestes Werk1. Auch die Uraufführung des Werkes am 11. September 1801 in Leipzig bekam großen Beifall und wurde viel bejubelt. Somit kann diese „romantische Tragödie“ eine lange Erfolgsgeschichte aufweisen, die bis in die heutige Zeit anhält. Aufgrund des großen Interesses für dieses Werk, gibt es auch zahllose Versuche, den Inhalt und die Aussage des Stücks zu deuten und zu interpretieren. Diese Versuche führen seit Jahren zu unterschiedlichsten Deutungsansätzen, die – meist mehr oder weniger – umstritten und nicht von jedem grundlegend akzeptiert werden. Norbert Oellers umschreibt diesen Zustand sehr treffend mit den Worten: „Die Rezeptions- geschichte der Tragödie ist das Ergebnis überspielter Ratlosigkeiten“. Man kann also sagen, dass es nicht eine Deutungsrichtung gibt, die an keiner Stelle bezweifelt werden kann. So gibt es „lediglich einen Grundkonsens über prinzipielle Richtungen der Deutung des Stückes, aber keine, von übergreifendem Konsens“. Einer der vielen Deutungsansätze beschäftigt sich mit dem Konflikt des Stückes, der zweifellos innerhalb der Protagonistin angesiedelt ist. Oft wird Johannas Handeln als Konflikt zwischen ihren Neigungen und ihrer Pflicht beschrieben. Eine umrissene Zusammenfassung dieser Auffassung beschreibt Inge Stephan: [...]