Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Universität Kassel, Veranstaltung: Empirische Sozialforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: Was hat die individuelle und selbsterzählte Lebensgeschichte eines einzelnen Menschen mit der Funktion und den Strukturen der gesamten Gesellschaft zu tun? Diese Frage lässt sich hier sicherlich nicht vollständig beantworten. Versucht man jedoch die Komplexität der Gesellschaft zu verstehen, kann man sich zunächst die rekonstruierte Biographie eines Gesellschaftsmitgliedes zunutze machen, indem das Individuum biographisch respektive autobiographisch in Bezug zur Gesellschaft gesetzt wird. Wie aber gelange ich an die Lebensgeschichte eines mir unbekannten Menschen und womit kann ich sie für die Sozialforschung verwertbar aufbereiten? Dieser Fragestellung gehe ich in dieser Hausarbeitarbeit nach und beschreibe eingehend, wie eine individuelle Biographie erstellt und ausgewertet werden kann. Zu Beginn der Arbeit stelle ich die Methode des narrativ biographischen Interviews vor und gehe kurz auf die Entstehung sowie die allgemeinen methodischen Grundlagen ein. Schwerpunktmäßig befasse ich mich mit der praktischen Interviewführung und den darin enthaltenen Besonderheiten. Dabei wird jeder einzelne Schritt der Forschungsmethode ausführlich dargestellt und erläutert. Anschließend komme ich zur Auswertung und Analyse des Interviews. Hierbei gehe ich speziell auf das von Gabriele Rosenthal weiterentwickelte Verfahren ein, da es in der mir vorliegenden Literatur die aktuellste Form der Analyse darstellt. Dieses sehr komplexe Verfahren stelle ich in den einzelnen Arbeitsschritten kurz dar. Abschließend versuche ich auf drei unterschiedliche Ebenen Parallelen von der qualitativen Forschungsmethode des narrativ biographischen Interviews zur praktischen Sozialen Arbeit herzustellen, um damit die Praxisrelevanz für zukünftige Sozialarbeiter aufzuzeigen.