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Bleibt uns tatsächlich nur, den Verlust der Dörfer zu beklagen und den Triumph der Städte zu feiern? Der Autor sagt nein! Er ist überzeugt von der Zukunft des Dorfes. Unsere Dörfer haben riesige Probleme – und ebenso große Chancen. Diese zu sehen und aktiv zu gestalten ist die Botschaft dieses Buches. Wie der Weg zum neuen Dorf beschritten werden kann, beschreibt Clemens Renker mit profundem Wissen und seiner persönlichen Erfahrung aus der aktiven Dorferneuerung. Das Dorf hat Zukunft, wenn es gelingt, die neuen Chancen zu erkennen und die seit Jahrhunderten bestehenden Ursachen für das…mehr

Produktbeschreibung
Bleibt uns tatsächlich nur, den Verlust der Dörfer zu beklagen und den Triumph der Städte zu feiern? Der Autor sagt nein! Er ist überzeugt von der Zukunft des Dorfes. Unsere Dörfer haben riesige Probleme – und ebenso große Chancen. Diese zu sehen und aktiv zu gestalten ist die Botschaft dieses Buches. Wie der Weg zum neuen Dorf beschritten werden kann, beschreibt Clemens Renker mit profundem Wissen und seiner persönlichen Erfahrung aus der aktiven Dorferneuerung. Das Dorf hat Zukunft, wenn es gelingt, die neuen Chancen zu erkennen und die seit Jahrhunderten bestehenden Ursachen für das Erfolgsmodell „Dorf“ zu revitalisieren. Renker stellt die richtigen Fragen und liefert konkrete Handlungsanweisungen: Worin besteht die Existenzberechtigung von Dörfern? Wie können sich Dörfer im Wettbewerb mit Städten wirkungsvoll positionieren? Gibt es zur „Smart City“ ein „Smart Village“? Welchen Menschen bieten Dörfer welche vorteilhafteren Leistungen und Lebensqualitäten? Wie erzielen Dörfer nachhaltige Einnahmen, um ihre Infrastruktur und Daseinsvorsorge finanzieren zu können? Nach welchen Werten, Normen und Regeln wollen die Menschen im Dorf zusammenleben?
Es ist ein motivierendes Buch für alle politisch Verantwortlichen und die engagierten Bürger von Dörfern, die Ihre Zukunft aktiv gestalten wollen.
Autorenporträt
Prof. Dr. Dr. h.c Clemens Renker, lehrt seit 1984 an mehreren Universitäten und Hochschulen im Schwerpunkt Marketing als marktorientierte Unternehmensführung und Bankbetriebslehre (www.ifme-institut.de). Er verfügt als mehrfach ausgezeichneter Manager über Führungserfahrung in Kreditinstituten, Industrie und Dienstleistungsunternehmen. Seit seiner Jugend beschäftigt er sich in Praxis und Theorie auch mit der Gestaltung von Dörfern und ländlichen Räumen. Er war ehrenamtlich Gründungsvorstand des ersten deutschen Stadtmarketings in Schweinfurt, Vizepräsident der ersten Bezirks-Marketingorganisation „Oberfranken offensiv“, Vorstand des Sächsischen Regionalinstituts SIRE und Gründungs-Vorsitzender des Vorstandes des ersten deutschen Regionalmarketing WiR für die Kommunen Bamberg-Forchheim.
Professor Renker hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten u.a. Sieger-Preis „Entrepreneur des Jahres“ Deutschland, Bundesverdienstkreuz am Bande, „JOB-Star“ der Europäischen Metropolregion Nürnberg, Award "TOP 100 Innovative Bayern“, Sience4Life Cup , „Bayerische Ehrenamtskarte“ in Gold, Honorary Professor der Saint-Petersburg State University of Economics u.v.m.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.11.2018

Renoviert man so ein Erfolgsmodell?
Der Bürgermeister als Change-Manager: Clemens Renker überlegt, wie sich Dörfer im Wettbewerb mit Städten wirkungsvoll positionieren können

Die Schwärmerei für die Natur, so meinte einmal Bertolt Brecht, komme von der Unbewohnbarkeit der Städte. Allen aktuellen Schwarmstädten zum Trotz hat sich daran offenbar nichts Wesentliches geändert. Mögen sechzig Prozent der Menschen in Deutschland auch halbwegs urban wohnen, so sind sie doch häufig geprägt von einer Sehnsucht nach dem Leben auf dem Land. Wenn die Kioske voll sind mit Zeitschriften wie "Mein schönes Land", "Hörzu Heimat" und "Landlust", dem populärsten Idyllenmagazin, dann geht es offenbar um Projektionen, um Wunschbilder.

Dabei ist die Situation in vielen Landstrichen eher prekär. Scheinbar hilflos stehen die in Deutschland zu 4600 Gemeinden zusammengefassten früheren Dörfer dem Megatrend der Urbanisierung gegenüber. Vielerorts gibt es einen negativen Demographie- und Wegzug-Saldo.

Der Bäcker verschwindet, die Gaststätten auch. Vereine suchen Nachwuchs, aber die Zugezogenen im Neubaugebiet sind alle berufstätig. Gleichzeitig werden die Menschen im Ortskern älter und hilfsbedürftiger. Auch sozialpsychologisch ist es nicht einfach: Wer eine Stunde oder zwei zum Zahnarzt fahren muss oder eine halbe Stunde zum nächsten Supermarkt, wer seine Kinder um sechs Uhr morgens zum Schulbus schickt und sich abends vom Teenagersohn anhören muss, das Dorfleben sei öde - der kann sich schon abgehängt fühlen. Zumindest sehen das viele Dorfbewohner so. Prognosen zufolge sollen im Jahre 2050 nur noch sechzehn Prozent der Deutschen auf dem Lande leben.

Bleibt uns also nur, den Verlust der Dörfer zu beklagen und den Triumph der Städte zu feiern? Mitnichten, sagt Clemens Renker. Der Marketingfachmann hat ein Buch verfasst, in dem er die, wie er es nennt, "disruptiven Herausforderungen" aufs Korn nimmt und Antworten darauf sucht. Die herkömmlichen Entscheidungs- und Handlungslogiken der Kommunalparlamente und der zugehörigen Ämter hätten ihre Wirkungskraft verloren, die traditionellen Denk- und Verhaltensweisen vieler Bürger seien erschüttert. Und sie stünden vor einer Art "innovator's dilemma": Sie verstärkten womöglich den Einsatz ihrer (bislang) bewährten Kräfte, stünden hinterher oftmals dennoch mit leeren Händen da.

Denn ihre Lösungen - mit den angewandten Methoden der Betriebswirtschaftslehre, der Raumplanung und der regionalen Strukturpolitik - passten nicht mehr zur heutigen Aufgabenstellung. Renker will hier neue Handlungsanweisungen geben: Wie können sich Dörfer im Wettbewerb mit Städten wirkungsvoll positionieren? Welchen Menschen bieten Dörfer welche vorteilhafteren Leistungen und Lebensqualitäten? Anhand dessen will er Entwicklungsperspektiven für vitale ländliche Räume umreißen, die eine Vielzahl von Funktionen für die gesamte Gesellschaft zu erfüllen imstande sind.

Renker ist es darum zu tun, neue Chancen zu erkennen und damit das "Erfolgsmodell Dorf" zu revitalisieren. Nicht nur sensibilisiert er für ein gesellschaftlich wichtiges, aber unterbelichtetes Thema - er will auch motivieren. Dabei hat er durchaus recht mit seiner Prämisse, dass es nicht lediglich um "Hardware" gehen kann, wenn man einen Ausgleich zwischen Stadt und Land anstrebt. Eine ausgewogene Ausstattung mit Infrastruktur als Maßstab für gleichwertige Lebensumstände zu nehmen reicht nicht aus, um Menschen in die Fläche zu locken.

Auf einen Autobahnanschluss oder die flächendeckende Ausstattung mit schnellem Internet zu vertrauen wird nicht genügen, um den ländlichen Raum attraktiv zu gestalten. Vielmehr gilt es, in überzeugender Weise an der "Software" anzusetzen, bevor nur wieder die eingefahrenen Muster repliziert werden. "Unser Dorf soll schöner werden" hieß eine Initiative, die zur festen Redewendung geworden ist. Doch heute geht es weniger um Fassaden als ums soziale Miteinander. Zumal hinter all den Strukturen, die gegenwärtig in den ländlichen Raum übertragen werden, organisatorische Setzungen stehen, die sehr schwer zu verändern sind. ÖPNV, Beschulung, medizinische Grundversorgung sind in rechtliche, politische und soziale Verpflichtungen eingebunden, aus denen sie nicht einfach herausgelöst werden können.

Insoweit fehlt es den üblichen Programmen zur "Dorferneuerung" wohl tatsächlich an Inspiration. Allein, die hat auch der Autor nicht recht zu bieten. Dazu bleibt sein Rezept zu sehr im Standardrepertoire des Werbefachmanns gefangen: Ein bisschen "Malling", dann "Core Attraction" schaffen, und, wenn noch ein Bürgermeister als veritabler "Change-Manager" dazukommt, dann werden die "Digital Citoyens" schnell lokal und das (Smart) Village global.

Renkers Vorschläge - oft banal, aber stets hochtrabend verkauft - bieten eher Wunschdenken als reale Problemlösung. "Das neue Dorf als neue Heimat, als Verortung und Basislager in der globalisierten Welt und der Weltökonomie erscheint für viele Menschen wieder erstrebenswert. Und das ist auch machbar: mit effektiven Driving Actors, mit der dörflichen Schwarmintelligenz aus Macht-, Fach- und Prozesspromotoren, mit Systematik und Rationalität sowie mit realisierbaren Utopien als leitenden Gedanken." Wenn's doch bloß so einfach wäre.

ROBERT KALTENBRUNNER

Clemens Renker: "Das neue Dorf". Gestalten, um zu überleben - vier Handlungsfelder zum Erhalt dörflicher Gemeinden.

Springer Gabler Verlag, Wiesbaden 2018. 178 S., br., 19,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"... ein Muss für jeden, der in der Dorfentwicklung, sei es aus privatem oder beruflichem Interesse, aktiv ist." (LandInForm - Magazin für Ländliche Räume, Heft 4, 2018)