Akademische Arbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: 13,5 "gut", Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei dem Neuen Ökonomischen System der Planung und Leitung der Volkswirtschaft (NÖS oder NÖSPL) handelt es sich um eine Wirtschaftsreform Anfang der 1960er Jahre in der DDR, die durch die vorangegangene schwierige Wirtschaftslage und das Streben der Bevölkerung nach dem West-Niveau ausgelöst worden war und die sich auf alle Wirtschaftszweige der DDR erstreckte. Dabei sollte das bis dato geltende alte Planungssystem abgelöst und durch ein neues Anreizsystem ersetzt werden. Im Mittelpunkt standen die Einführung eines neuen Anreizsystems für die Beschäftigten, die Überarbeitung der Planaufstellung und die Reformierung der Preisbildung auf dem DDR-Markt. Um die zeitgeschichtlichen Ereignisse verstehen und richtig einordnen zu können, behandelt diese Arbeit zunächst bewusst etwas ausführlicher die Ausgangssituation der DDR, da in dieser der Ursprung für das neue Ökonomische System liegt. Hierbei wird auch immer wieder ein Blick auf die parallele Entwicklung in der Bundesrepublik geworfen. Im Anschluss wird die Idee und theoretische Funktionsweise des neuen Ökonomischen Systems beschrieben. Aus der Einführung der damaligen Reform resultierte eine Masse an Maßnahmen für sämtliche Bereiche der DDR-Wirtschaft. Diese Arbeit beleuchtet daher nur beispielhaft einige wesentliche zentrale Säulen der Änderungen im Planungssystem der DDR. Dabei soll auch die Diskrepanz zwischen theoretischen Überlegungen und der Funktionsfähigkeit in der Praxis zur Geltung kommen. Diese Arbeit wirft zudem einen Blick auf den jeweiligen politischen Rückhalt der SED-Führung in der Bevölkerung und dessen Auswirkungen auf die Wirtschaftspolitik. Zuletzt sollen auch einige entscheidende politische Eckpunkte sowie das Scheitern des neuen Ökonomischen Systems erläutert werden.