Magisterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Georg-August-Universität Göttingen (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage ist: was geschieht mit dem Epos "Nibelungenlied", wenn man sich mit ihm beschäftigt, ohne seine Rezeptionsgeschichte zu berücksichtigen? Ist es überhaupt möglich, ein solches Verfahren der Textanalyse anzubringen, und zu irgendwelchen befriedigenden Ergebnissen zu kommen? In dieser Arbeit wird die These getestet, dass es keine Rezeption des Nibelungenliedes gibt, die nicht direkt oder indirekt beeinflusst ist durch seine eigene, semantisch aufgeladene Rezeptionsgeschichte. Diese ist maßgeblich gekennzeichnet durch die völkisch-nationale Deutung Friedrich Heinrich von der Hagens; diejenige, die im Bewusstsein der Allgemeinheit überlebt hat und auch bis heute noch Echos in der wissenschaftlichen Bearbeitung findet, gewollt oder nicht. Zu diesem Zweck wird auch darauf eingegangen, wie Zeitgenossen Hagens Arbeit bewertet haben, und welchen direkten und indirekten Einfluss er durch sein Werk auf die Nibelungenforschung, sowie auf die Popularität des Stoffes hatte. Speziell werden auch die Deutungstradition und die Schwierigkeiten einer Deutung dargelegt, denn dies ist wichtig um zu beweisen, dass auch die anti-nationale Rezeption stark von der frühen, ,völkischen' geprägt ist. Zudem werden zwei verschiedene Rezeptionstraditionen unterschieden: Nibelungen-Stoff und breite Masse (alles, was nicht akademisch ist) versus Nibelungenlied und akademische Rezeption.
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