Das Nikemonument von Samothrake gehört zu den bedeutendsten Werken antiker Bildhauerei. Seit seiner Entdeckung 1863 hat es auf moderne Betrachter immer einen besonderen Reiz ausgeübt, ein tieferes Verständnis seiner historischen Bedeutung ist aber nach wie vor ein Problem: Konnte über die grundsätzliche Einordnung der Nikestatue in die hellenistische Zeit schnell Konsens erzielt werden, schwankten die Vorschläge zur genaueren Datierung des Monuments um Jahrhunderte; auch die im 20. Jahrhundert weit verbreitete Vorstellung, das Nikemonument sei von den Rhodiern anläßlich ihrer Seesiege 190 v. Chr. errichtet worden, ist in den letzten Jahren wiederholt in Frage gestellt worden. Johannes Christian Bernhardt unternimmt daher einen neuen Versuch historischer Einordnung, indem er die komplizierte Forschungsdebatte systematisch aufarbeitet, die tragfähigen Anhaltspunkte neu mit dem historischen Kontext verknüpft und die ursprüngliche Aufstellung im Kabirenheiligtum von Samothrake in die Untersuchung einbezieht. Insgesamt führt dies zu einem neuen Verständnis des Nikemonuments als Werk der Diadochenzeit und als Fanal in einem langwierigen Kampf der Bilder.
Johannes Christian Bernhardt studierte Alte Geschichte, Neuere und Neueste Geschichte und Klassische Archäologie in Freiburg und Paris. Er promovierte 2012 mit einer Arbeit zur hasmonäischen Erhebung und war wissenschaftlicher Mitarbeiter in Freiburg und Mannheim.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.