Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Universität Konstanz (Fachbereich Deutsch), Veranstaltung: Seminar: Außenseiter der Gesellschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Ich möchte in dieser Arbeit die Novelle Klein und Wagner in den Kontext der Normalitätsproblematik stellen. Die Zuschreibung einer mehr als örtlich bestimmten Grenzüberschreitung im ersten Satz des Textes soll hierbei der Ausgangspunkt sein. Der Weg des Protagonisten Klein, der sich von diesem Punkt aus fortsetzt, soll Gegenstand meiner Untersuchung sein, und zwar unter dem Aspekt und im Kontext von Normalitätsdiskursen. Dies bedeutet, dass die Vorstellungen und Praktiken von Ein- und Ausgrenzung in der Novelle, deren Zusammenhang mit dem diskursiven Kontext und deren Position in diesem Kontext Gegenstand meiner Überlegungen sind. In einem ersten Schritt soll somit der Frage nach Möglichkeiten einer Zuordnung und einer Analyse der Systematik, deren Auflösung durch besagte Grenzüberschreitung beginnt, gestellt werden. Die Beantwortung dieser Frage gliedert sich erstens in die Erläuterung, worin die Motivation zur Beschäftigung mit dem Ansatz Jürgen Links zu normalisierenden Strategien gesehen wird3. Zweitens wird auf dessen Unterscheidung in Protonormalismus und Flexibilitätsnormalismus eingegangen. In einem dritten Schritt wird schließlich der Bezug zur Diskursanalyse im Allgemeinen hergestellt, wodurch die Erkenntnismöglichkeiten und Prinzipien des Vorgehens im weiteren auch auf diese Weise klar gefasst werden sollen, bevor die Entwicklung im Laufe der Novelle und deren Positionierung in einem Diskurs der Normalität behandelt werden kann. In einem zweiten Schritt wird der Versuch unternommen, Parallelen im Denken Kleins zu Beginn der Novelle zum Protonormalismus Links aufzuzeigen. Daraufhin soll die Dynamik verfolgt werden, welche durch den bewussten Versuch, eine nicht nur physische sondern auch biographische Grenze zu überschreiten, entsteht. Hier stehen einerseits die unterschiedlichen Versuche Kleins im Vordergrund, welche dazu dienen soll den Platz eines vormals funktionierenden Selbst- und Weltverständnisses einzunehmen und anderseits die Dialektik der beiden Figuren Klein und Wagner. Durch das Aufzeigen der unterschiedlichen Aspekte des Spannungsverhältnisses der Normalitätsproblematik in der Novelle soll deren diskursiver Beitrag und die Entwicklung dieses Spannungsverhältnisses greifbar werden. In einem letzten Schritt soll schließlich betrachtet werden, welche Vorstellung von Normalität am Ende der Novelle steht. Welcher Weg wird durch die geschilderte Grenzüberschreitung Kleins beschritten und wo endet dieser Weg?
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