Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Universität Bayreuth, Veranstaltung: Städtewesen in Franken im Mittelalter und in der frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Als am 15. September 1806, im Zuge der Auflösung des Heiligen Römisches Reiches, die bis dahin unabhängige und ehemals freie Reichsstadt Nürnberg unter Verwaltung des Königreiches Bayern gestellt wurde, verschwanden damit auch die Machtbefugnisse einer kleinen Gruppe patrizischer Familien, welche seit über 500 Jahren die unmittelbare Herrschaft über die Stadt ausgeübt hatten und in ihrem Wesen und gesellschaftlicher Stellung eine herausragende Position einnahmen. Dieser Umstand wurde in der Forschung zuletzt ausführlich diskutiert, wobei vor allem auf das ständische Bewusstsein und die damit verbundene adelige Repräsentation Bezug genommen wurde, welche sich durchaus qualitativ von dem Patriziat der meisten anderen Reichsstädte unterschied. Schon Albrecht Dürer beklagte sich über seine mangelnde gesellschaftliche Anerkennung in Nürnberg und stellte fest, dass nur die Zugehörigkeit zum Patriziat Ansehen und Macht in der freien Reichstadt sichern konnte: „Hy [Venedig] pin jch ein her, doheim ein schmarotzer.“ Diese Arbeit soll sich mit der Entstehung, Entwicklung und der Herrschaft des Nürnberger Patriziats beschäftigen. Ein Schwerpunkt liegt hierbei vor allem auf diversen Entstehungstheorien, der Aufrichtung der Ratsherrschaft, adeliger Repräsentation sowie den Beginn der sozialen Abschottung durch das Nürnberger Tanzstatut