Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1-, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Veranstaltung: Übung zur Neueren Geschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Einhergehend mit dem endgültigen Ende des Oströmischen Reiches, tauchte für die christlich europäische Staatenwelt ein bis dahin unbedeutender Staat auf, der sich im folgenden Jahrhundert als ernsthafte Bedrohung für das Abendland erweisen sollte: das Osmanische -oder auch Türkische - Reich. Innerhalb einer kurzen Zeitspanne von nicht einmal 100 Jahren wurde es zur größten Bedrohung, nicht nur für die europäische Staatenwelt, sondern auch für den christlichen Glauben. In der folgenden Arbeit soll daher erörtert werden, wie dieser Machtaufstieg erfolgte und möglich war. Diese Arbeit bezieht sich auf den Zeitraum von der Mitte des 15. bis etwa zur Hälfte des 16. Jahrhunderts. Hervorzuheben sein wird hierbei, dem Titel der Arbeit entsprechend, besonders die Rolle der osmanischen Armee, ohne die keine Expansion stattgefunden hätte, und deren Aufbau. War sie den Streitkräften anderer Staaten überlegen und wie war sie organisiert und finanziert? Sind Unterschiede im Vergleich zu den europäischen Streitkräften feststellbar oder gab es nennenswerte Faktoren, die eine scheinbar problemlos laufende Expansion der Osmanen begünstigten, bzw. ein noch schnelleres Ausdehnen des Machtbereiches blockierten? Die Rolle der Waffen, der Logistik des Heeres im Allgemeinen, sowie die Wirkung und Tätigkeit der osmanischen Marine sind ebenso zu untersuchen, wie die Frage nach der Notwendigkeit der expansiven osmanischen Politik im benannten Zeitraum. Literatur zum Osmanischen Reich und zu seiner Armee ist, sowohl deutsch- als auch englischsprachig, reichlich vorhanden. Es ist hierbei jedoch festzustellen, dass teilweise sehr große Differenzen in den Angaben vorliegen, beispielsweise bei Zahlen, die Truppenstärke betreffend. Annähernde Antworten, auf oben gestellte Fragen, werden insbesondere unter zu Hilfenahme der Werke „Das Osmanische Reich. Grundlinien seiner Geschichte“ von Josef Matuz, sowie dem ebenfalls allgemein gehaltenen, aber viele wichtige Informationen enthaltenden Buch „Der Osmanische Staat 1300 - 1922“ von Klaus Kreiser zu finden versucht. Aufgrund des begrenzten Umfangs dieser Arbeit wird die Entwicklung der europäischen Staaten während des zu untersuchenden Zeitraumes, sowie die gesellschaftliche Struktur im Osmanischen Reich bestenfalls am Rande erwähnt.