Die Mutter wird per Post geliefert Fern ihrer Heimat versucht eine junge Kolumbianerin, Klarheit in ihr Leben zu bringen, in dem ein unzuverlässiger Geliebter, ein launischer Arbeitgeber, eine überforderte Freundin, misstrauische Nachbarn und eine diebische Katze kommen und gehen. Sie schreibt Texte für eine Werbeagentur und hofft auf ein Stipendium. Doch nichts ist sicher. Da fehlte gerade noch, dass ihre Mutter aus einem Paket springt und andauernd gute Ratschläge gibt. Ein hintergründiges Spiel beginnt: Ist die Mutter wirklich da oder ist sie nur eine Halluzination? In einer minutiösen eleganten Prosa, klar und genau, führt uns die Autorin durch das Labyrinth einer im Prekariat lebenden Generation. Beunruhigend und humorvoll.
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Margarita García Robayo hat ihre Familie in Kolumbien hinter sich gelassen und ist nach Argentinien gegangen, das teilt sie mit der namenlosen Protagonistin ihres Romans, weiß Rezensent Tobias Wenzel. Die Ich-Erzählerin hat nur noch mit ihrer Schwester Kontakt, bis ihre Mutter plötzlich in einer "schweren Holzkiste" bei ihr ankommt, eine Szenerie, bei der Wenzel nicht so ganz sicher ist, wie er sie einordnen soll, ist es die Fantasie der Protagonistin, lügt sie die Leser an oder sollen wir uns doch vorstellen, dass es genauso gewesen ist? Der Kontakt zur Familie, die man oft als "geisterhaften Schatten" mit sich herumträgt, wird von Robayo in anregende, bunte Metaphern verpackt und regt den Kritiker an, sich zu fragen, wie wir mit unseren Familien und unserer Herkunft umgehen wollen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Wunderbar skurril! Die Presse 20240824