Im »Paradies der Damen« liegt eigentlich eine Doppelstruktur vor: die Darstellung einer modernen ökonomischen Erscheinung: das Warenhaus, und die Aufnahme eines literarischen Erfolgsmusters: die kitschige Liebesgeschichte von der kleinen, ach so standhaften Verkäuferin und dem reichen, sie über alles liebenden Chef. Aber da Zola hier das Funktionieren des Warenhauses als einer das moderne Wirtschaftsleben charakterisierenden Erscheinung zeigen will, muss er in erster Linie das Leben der Menschen wiedergeben, die das Räderwerk dieser »Maschine« in Gang halten oder davon zermalmt werden, muss er sich den veränderten menschlichen Beziehungen zuwenden, die dieser neue ökonomische Faktor in seinem Bannkreis auslöst. Denise hat in der Konfektionsabteilung den Kundinnen gegenüber vor allem die Funktion einer Schaufensterpuppe zu erfüllen »mit einer von Modekupfern vorgezeichneten Anmut, in eine Maschine verwandelt, die man musterte und über die man offen scherzte«. Ihre ersten Schwierigkeiten im »Paradies der Damen« kommen daher, dass sie nicht repräsentabel genug ist, mit ihrem mickrigen Äußeren gleichsam dem guten Ansehen des Hauses Abbruch tut: » ... sie wirkte recht schmächtig und hatte ein trauriges Gesicht.
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