Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Region: Osteuropa, Note: 1,3, Universität Regensburg (Vergleichende Politikwissenschaft Osteuropa), Veranstaltung: Einführung in die mittel- und osteuropäischen Regierungssysteme, Sprache: Deutsch, Abstract: Parteien mobilisieren die Unterstützung der Bürger in Wahlen, sie stellen das politische Personal für Regierung und Parlament, sie aggregieren gesellschaftliche Interessen, formulieren Programme und stellen politische Optionen. Doch nicht in allen politischen Systemen erfüllen Parteien diese zentralen und spezifischen Funktionen. Eingebettet in andere kulturelle, soziale und ökonomische Kontexte, muss die Debatte über Funktion und Bedeutung der Parteien in noch nicht konsolidierten Demokratien wie jenen Osteuropas jenseits der Erkenntnisse der traditionellen Parteienforschung geführt werden. Vor allem müssen die Probleme berücksichtigt werden, welche sich für die Parteien strukturell und funktional aus dem Systemwechsel und der Konsolidierung der Demokratie ergeben. Die neuen Parteien in Umbruchsstaaten, so Peter Maier, kennzeichneten eine schwächere gesellschaftliche Verwurzelung, höhere Volatilität, geringer ausgeprägte Organisationsstrukturen, weniger Mitglieder und weniger profilierte Programme als die Parteien etablierter, westeuropäischer Demokratien. Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, die Frage nach Konsolidierung oder Destabilisierung des Parteiensystems Russlands zu beantworten. Als analytischer Leitfaden dient hierzu das Analysemodell für die Konsolidierung von Parteiensystemen von Klaus von Beyme. Nach Klärung der Vorbedingungen der Parteienkonsolidierung werden Beymes Kriterien auf osteuropäische Verhältnisse bezogen, um anschließend die Situation in Russland zu fokussieren. Die Arbeit endet mit dem Versuch eines kritischen Fazits und den Auswirkungen des gegenwärtigen Parteiensystems auf die Konsolidierung des gesamten politischen Systems Russlands.