Essay aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 2,3, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg (Institut für Gesellschaftswissenschaften), Veranstaltung: Lektürekurs, Sprache: Deutsch, Abstract: Immer wieder wird die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf anthropomorphe Tierkostüme gelenkt, welche sich vermehrt und mit immer wachsender Zahl auf den Straßen der Gesellschaft tummeln. Es sind die sogenannten Furries. Furries sind Menschen, welche sich einem Tier und dessen Charakter verbunden fühlen oder ihren Fursuit (Tierkostüm) einer Comic- beziehungsweise Mangafigur [Figur aus einem japanischen Comic] nachempfunden haben und sich dementsprechend kleiden. Begonnen hatte das Phänomen in Deutschland Anfang der 1990er, nachdem es bereits in den 1980ern in den USA seine Wurzeln schlagen konnte. Ihren Ursprung begründen die Furries in der Indie Comic- und Science Fiction Szene. Ihre Namensgebung gründet sich in der Anglistik, der englischen Sprach- und Literaturwissenschaft. Durch ihre meist pelzartige Kostümierung erwies sich der englische Begriff fur - was so viel bedeutet wie Pelz - als passend. Sie selbst bezeichnen sich sogar als pelzige bzw. Furrie oder Anthro-Kunst. [Eine Person, welche die Furry-Kunst schafft (sprich die Kostüme entwickelt), wird von ihnen als Furry-Künstler bezeichnet.] Die Gemeinschaft der Furries bezeichnet sich als Furry-Fandom. Interessant ist an dieser Stelle, ob es sich bei dem Furry-Fandom um das Auftreten einer sozialen Gruppe oder das einer Subkultur handelt. Letzterer Begriff wird von Autoren und Berichterstattern häufig verwendet, fraglich ist jedoch die Berechtigung der Nennung. Um die beiden Begriffe voneinander zu differenzieren und eine spätere Einteilung in einen der beiden genannten Begriffe für die Furries vornehmen zu können, werden sie vorab definiert. Zunächst erfolgt dies für den Begriff der Gruppe. Friedhelm Neidhardt definiert ihn wie folgt: [...]