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Das Phänomen des Christusnarrentums in
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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 1,3, Universität Hamburg (Institut für Slavistik), Veranstaltung: Heilige, Idioten, Narren und Sonderlinge in der russischen Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Christusnarren - oder jurodivye,wie sie im Verlaufe dieser Arbeit genannt werden sollen - haben ein lange Tradition in Russland und galten schon in der alten Rus‘ als feste Bestandteile von Dorfgemeinschaften. Zunächst heidnischen Ursprungs vermischte sich das Schamanenhafte, das ihnen eigen war, mit christlichen Elementen. Ihr Verhalten gleicht einem…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 1,3, Universität Hamburg (Institut für Slavistik), Veranstaltung: Heilige, Idioten, Narren und Sonderlinge in der russischen Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Christusnarren - oder jurodivye,wie sie im Verlaufe dieser Arbeit genannt werden sollen - haben ein lange Tradition in Russland und galten schon in der alten Rus‘ als feste Bestandteile von Dorfgemeinschaften. Zunächst heidnischen Ursprungs vermischte sich das Schamanenhafte, das ihnen eigen war, mit christlichen Elementen. Ihr Verhalten gleicht einem freiwilligen Martyrium; aus der Gesellschaft ausgeschieden, begibt sich derjurodivyjauf seine christliche Mission, die allgemeinen Missstände in der Gesellschaft durch sehr eigensinnige Methoden aufzuzeigen. Erkenntnis- und Wahrheitssuche sind dabei die hohen Ziele, die der jurodivyjv erfolgt. Die Poėma „Moskva - Petuški“ entstanden 1969 und durften erst 1989 in Russland veröffentlicht werden. In ihnen spiegeln sich Tendenzen jenes Dissidententums, das dem Autor Venedikt Erofeev zu Zeiten der Sowjetdiktatur vorgehalten wurde. Seine Figur „Venička“ fährt gleich einem Vagabunden mit dem Vorortzug von Moskau nach Petuški und schildert dem Leser seine kontroversen Weltanschauungen. Sein Stigma und seine Maske ist die fortwährende Alkoholisiertheit: Moralische Bewertungen und Einschätzungen erfahren ihre jeweilige Kanalisierung, wenn die entsprechende Trunkenheit eingetreten ist. Schon in der alten Rus‘ bestand eine gewisse Äquivalenz zwischen Narrheit und Trunkenheit - so würden sich Betrunkene von Narren nur durch ihre sittliche Unreinheit unterscheiden, der Betrunkene aber offene Ehrlichkeit demonstrieren. Die von der Figur Venička evozierten Werte und Überzeugungen wirken mitunter paradox und unsinnig. Seine Berichte sind von provokativem Gehalt und die Vermutung liegt nahe, dass sich hier des Gestus des klassischen jurodivyj bedient worden sein könnte. Nach Aufschlüsselung der fürjurodivyegemeinhin geltenden Charakteristika soll untersucht werden, inwiefern Venička einem jurodivyj ähnlich ist.