Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Stück ,Gundlings Leben. Friedrich von Preußen. Lessing Schlaf Traum Schrei.’ verfasst von Heiner Müller ( 1929-1995 ) im Jahre 1976 thematisiert das Scheitern der Intellektuellen im preußischen Reich, welches durch seine autoritäre Vormachtstellung gekennzeichnet ist. In diesem Stück wird der provokative Versuch unternommen, das Verhältnis der deutschen Intelligenz zu ihrer Obrigkeit und die Auswirkungen der deutschen Misere auf die innere Konstitution der Intellektuellen zu beleuchten. Das ‚Leben Gundlings’ soll unter dem Schwerpunkt ‚Das Preußenbild und die Aufklärung’, sowie ‚Geschichte der Groteske’ behandelt werden. Das Kernproblem der folgenden Ausführungen wird sich mit der mit der Unterdrückung und Degradierung zentraler Individuen der Aufklärung auseinander setzen. Als Symbole für die Aufklärung werden drei Personen des Stücks ganz besonders dienen: Gundling, der Professor und Lessing. Ferner lässt sich die zentrale Frage formulieren „Wie beschreibt Heiner Müller die Aufklärung in Preußen?“, welche als Leitfaden der gesamten Interpretation dienen soll. Dazu wird der Aufklärungsgedanke erstmal kurz definiert. Unter Aufklärung lässt sich ein individueller, wie gesellschaftlich geistiger Emanzipationsprozess verstehen. Dieser soll darauf abzielen den Glauben an die autoritären Denkweisen kritisch zu hinterfragen. Nach Immanuel Kant soll man sich seines „eigenen Verstandes bedienen“ und den Vorgaben der Obrigkeit, sowie den Mode Erscheinungen der gegenwärtigen Zeit kein Vertrauen zu kommen lassen. Das Aufklärungsverständnis Müllers geht einen Schritt weiter und orientiert sich an den Ausführungen von ADORNO und HORKHEIMER .