Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,3, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit handelt vom Konfessionswechsel Preußens und seines Landesherrn im Zuge der Reformation. Der Text gibt einen Einblick in die wesentlichen Handlungsmotive der beteiligten Personen und Institutionen. Der Autoritätsverlust, den die katholische Kirche seit dem öffentlichen Auftreten Luthers erfuhr, zeigte in den Territorien des römisch-deutschen Reiches allmählich Wirkung. Die erhoffte Isolation des Reformators war gescheitert und die durch ihn angestoßene Reformation begann sich zunehmend in einzelnen Landesherrschaften auszubreiten. Die in Gang gesetzte Umwälzung, mit der nicht wenige Fürsten sympathisierten, brachte die religiöse und damit auch politische Verfasstheit des Reiches ins Wanken und zwang sowohl den Kaiser als auch altgläubige Autoritäten, sich der Sache anzunehmen. In Worms wurde die potentielle Gefahr für die Einheit der Kirche 1521 erstmalig auf Reichstagsebene von den Mächtigen behandelt. Die neue Lehre, durch die Person Luthers verkörpert und erstmals zur Anklage auf die große Bühne gehoben, war zu jener Zeit längst nicht mehr nur auf ihn und einen kleinen Kreis anhängender Theologen beschränkt. Tatsächlich hatte sie bereits in den Köpfen vieler Menschen und nicht weniger Landesherren Einzug gehalten. Luthers Ideen zur Reformierung der bestehenden Amtskirche trafen auch im östlichen Europa auf fruchtbaren Boden. Auf dem einstigen Gebiet des Deutschen Ordens konstituierte Markgraf Albrecht von Brandenburg-Ansbach, ab 1511 Hochmeister des Ordens, gar ein evangelisches Herzogtum. Er legte den Ordensmantel 1525 ab und nannte sich fortan Albrecht von Preußen, das er hernach als weltlicher Fürst regierte. Mit der Auflösung des einstmals mächtigen Deutschritterordens und der Umwandlung seines Gebietes in eine weltliche Herrschaft machte Albrecht deutlich, dass er den Übertritt zur lutherischen Lehre vollzog. Über die Gründe dieses Konfessionsübertritts ist seither rege diskutiert, über seine persönlichen wie politischen Motive in vielfacher Weise spekuliert worden. Sehen die einen die religiöse Entscheidung als handlungsleitendes Motiv an, messen andere den politischen Umständen größeres Gewicht bei.