Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 2,0, Universität Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: Zwischen Krise und Vorreform: Preußen 1786-806, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Diese Arbeit soll sich der Frage widmen, inwiefern das Preußische Kantonsystem sich Ende des 18. Jahrhunderts bereits überlebt hatte. Waren die Rekrutierungspraktiken mit der Aushebung von Feuerstellen in den einzelnen Kantonen noch zeitgemäß? Beginnen wird die Arbeit mit einer Darstellung der Preußischen Heeresverfassung von 1733 und derer bis 1792 erfahrenen Neuerungen, die den Grundstein für das Kantonsystem legten [2.1]. Den Rekrutierungspraktiken in den einzelnen Kantonen und Maßnahmen bei der Enrollierung [2.2] sowie dem Verwaltungsaufwand [2.3], den die Gemeinden durch das Erfassen der kantonpflichtigen Bevölkerung und deren Bereitstellung ausgesetzt waren, soll ebenfalls auf den Grund gegangen werden. Im zweiten Teil der Arbeit wird untersucht werden, inwieweit sich Schwächen innerhalb des Preußischen Kantonsystems abzeichneten [3.1] und ob es in der Heeresführung schon vor der vernichtenden Niederlage gegen die Franzosen im Jahr 1806 eine Bestrebung zur Reformierung gab [3.2]. Die ältere Forschung, und hier ist vor allem die in drei Bänden erschienen „Geschichte der Preußischen Armee vom 15. Jahrhundert bis 1914“ von Curt Jany gemeint, untersuchte die Entwicklung des Kantonsystems vor allem aus altpreußischer, militärhistorischer Sicht, ist aber vor dem Hintergrund, dass ein Gros des Aktenmaterials 1945 vernichtet wurde, zu einem unverzichtbaren Werk geworden. Die neuere Forschung, hier vertreten durch Martin Winters „Untertanengeist durch Militärpflicht“ bietet vor allem für den betrachteten Zeitraum Ende des 18. Jahrhunderts eine umfassende Untersuchung des Kantonsystems und widmet sich dabei auch kritischen Fragen aus sozialhistorischer Perspektive. [...]