Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschlechterstudien / Gender Studies, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage nach der Legitimation und Rechtfertigung einer Frauenquote in Führungspositionen ist präsenter denn je. Die EU verfolgt momentan den Versuch eine Richtlinie für diese Quotierung zu verabschieden, stößt dabei jedoch auf erheblichen Widerstand einiger Länder, wie zum Beispiel der Bundesrepublik Deutschland. Bei der Auseinandersetzung mit der Frage nach einer Frauenquote wird deutlich, dass es nicht nur keinen Konsens über ihre gesetzliche Einführung gibt, sondern auch über ihre Legitimation. Soll sie beschlossen werden weil sie notwendig ist, oder weil sie gerecht ist, oder fair, oder darf man sie nicht einführen weil sie all das nicht ist? Der US-amerikanische Philosoph John Rawls hat in seiner berühmten Theory of Justice das Prinzip der fairen Chancengleichheit entwickelt, mit welchem er gleiche Zugangsmöglichkeiten zu Positionen und Ämtern für alle Mitglieder einer Gesellschaft mit gleicher Qualifikation einfordert. Nach einem Überblick über die Gesamttheorie und einer kurzen Erläuterung der beiden Gerechtigkeitsprinzipien, zum Verständnis des Kontextes, in welchem sich die faire Chancengleichheit begründet werde ich ebendiese näher erläutern. Nach einer Einführung in den Sachverhalt der Frauenquote und einer kurzen Wiedergabe der aktuellen Lage zu ihrer Realisierung werde ich untersuchen inwieweit man das Prinzip der fairen Chancengleichheit, in einem Legitimationsversuch der Frauenquote, anwenden kann.