Examensarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität Rostock, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende, im Rahmen des 1. Staatsexamens verfasste Arbeit untersucht die Dramen "Liebelei" und "Reigen" des österreichischen Autors Arthur Schnitzler als Spiegelbilder der moralischen Widersprüche der Jahrhundertwende. Hierbei sollen zunächst die historische und gesamtgesellschaftliche Situation des 19. Jahrhunderts sowie Charakteristika der Gesellschaft des Fin de Siècle skizziert werden. In diesem Kontext interessieren vor allem die damals geltenden Auffassungen und Ideale von Sexualität und Liebe. Ausgehend von diesen Betrachtungen werden die Dramen Schnitzlers im Kontext der moralischen Welt der Jahrhundertwende analysiert. Standes- und Geschlechterkonstellationen sowie Liebes- und Sexualitätskonzeptionen, aber auch das generelle Verhältnis von gesellschaftlichen Normen und Moralvorstellungen einerseits und der privaten, tatsächlich gelebten Moral andererseits, werden in beiden Werken analysiert. Hierbei wird zunächst der "Reigen" betrachtet, welcher den Kontrast zwischen privatem Sexualleben und öffentlicher Sexualmoral thematisiert. Daran anschließend steht das Werk "Liebelei" im Mittelpunkt der Analyse. Dieses zeichnet sich durch die hohe Komplexität seiner Figuren sowie die Thematisierung von Liebeskonzeptionen im Spannungsfeld zwischen äußeren Zwängen und inneren Überzeugungen aus. Auf Basis dieser Analysen wird schließlich erläutert, ob und inwiefern die untersuchten Dramen Schnitzlers als Spiegelbilder der Fassadenhaftigkeit des öffentlichen und privaten Lebens und der damit einhergehenden Doppelmoral in den Bereichen Liebe und Sexualität zu deuten sind.
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