Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Note: 1,7, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit befasst sich mit dem Begriff der Willensverneinung nach Schopenhauer und den damit einhergehenden Einsprüchen durch Mailänder. Im ersten Kapitel der Arbeit wird Schopenhauers Willensmetaphysik untersucht und Schopenhauers Thesen zur Willensverneinung erläutert. Im zweiten Kapitel wird erörtert, mit welcher Begründung der Wille für Mainländer der Wille zum Tod ist. Insbesondere zeigt sich, welcher Hauptirrtum Schopenhauer von Mainländer unterstellt wird und welche Aspekte Mainländer von Schopenhauer übernimmt und weiterdenkt. Für die Arbeit wird sich v.a. auf die §§ 58 f. und die §§ 68-71 der Welt als Wille und Vorstellung sowie auf das Kapitel Metaphysik in der Philosophie der Erlösung und deren Anhang: Kritik der Lehren Kant's und Schopenhauer's konzentriert. In der Welt als Wille und Vorstellung (1819) eröffnet Arthur Schopenhauer seinen Lesern, dass das Leben eine einzige große Leidensgeschichte ist. Das Leiden wird verursacht durch den niemals genügsamen Willen, der die Einheit und das innere Wesen aller Individuen ist. Das Individuum kann das Leid nur durch die Verneinung des Willens überwinden, um so zur Erlösung zu gelangen. Die Erkenntnis, dass alles Leiden auf dem principio individuationis beruht - der Befangenheit des Erkenntnisvermögens in Raum und Zeit, die die Vielheit der Vorstellungen erst ermöglicht - ist für Schopenhauer der entscheidende Schritt auf dem Weg zur Erlösung. Ist die Täuschung durch das principium individuationis durchschaut, führt Schopenhauer zwei Möglichkeiten der Willensverneinung an: die Möglichkeit freiwilliger und absichtlicher Armut (Askese) und die Möglichkeit der Willensresignation durch die Erfahrung von Mitleid bzw. eigenem Leid. Der Freitod ist für Schopenhauer keine Option. Über den Freitod hinaus, bliebe der metaphysische Wille schließlich bestehen, der zudem im Akt des Freitodes bejaht, nicht aber verneint würde. In der Philosophie der Erlösung (1876) kritisiert Philipp Mainländer Schopenhauers Willensmetaphysik und entgegnet, dass der Freitod als absolute Vernichtung die radikalste Form der Weltüberwindung ist. Der Wille, der sich bei Schopenhauer rund 60 Jahre zuvor als Wille zum Leben definiert hat, entpuppt sich bei Mainländer als Wille zum Tod. Laut Mainländer dient das Leben auf der Erde nur als Mittel zum Zweck. Der Zweck ist der endgültige Übergang Gottes ins absolute nichts. Der Freitod ist für Mainländer die beste Option, um dem eigentlichen Weltlauf gerecht zu werden.
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