Essay aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Institut für Katholische Theologie - Systematische Theologie), Veranstaltung: Seminar: Christologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Problem der Historizität des Osterereignisses bzw. der Auferstehung Jesu, wie sie aus dem Urchristentum berichtet wird, muss bei ihrer Betrachtung vornehmlich in zwei unterschiedliche Zweige - innerhalb ihrer Tradierung - unterteilt werden. Zum einen gibt es den Zweig der Überlieferung von Erscheinungen des auferstandenen Jesu, zum anderen die überlieferten Berichte vom Auffinden des leeren Grabes Jesu. In den Überlieferungen der vier Evangelien lässt sich eine Tendenz erkennen, welche versucht, die beiden zuvor erwähnten Zweige der Tradierung einander anzunähern. Der Evangelist Markus liefert eine reine Grabesgeschichte. Lukas hingegen differenziert in die Auffindung des leeren Grabes und die Erscheinung des auferstandenen Jesus. Bei Matthäus lässt sich eine Verbindung ausmachen zwischen dem Auffinden eines leeren Grabes und einem Bericht einer Erscheinung. Im Johannesevangelium findet die Erscheinung Jesu schon direkt am Grabe statt. Des Weiteren sind in den ältesten Überlieferungsberichten von Markus und Paulus beide Zweige voneinander getrennt, denn bei Markus wird im Kapitel 16 nur vom leeren Grabe berichtet, bei Paulus berichtet der erste Korintherbrief nur von einer Erscheinung des auferstandenen Jesus. Somit müssen beide Berichte, sofern man sie einer historischen Faktenanalyse unterzieht, streng voneinander getrennt untersucht werden. Im nachfolgenden Hauptteil dieses Essays bzw. dem Versuch nach Beantwortung der historischen Faktizität des Osterereignisses soll dazu kurz auf die paulinische Überlieferung (1 Kor 15,1-11) der Erscheinung Jesu eingegangen werden, denn die Berichte über das Erscheinen der vier Evangelisten zeichnen sich durch einen stark legendär angehauchten Charakter aus, der es kaum möglich macht, einen historisch belegbaren Kern auszumachen, um damit die eingangs aufgeworfene Frage nach rationalen Gesichtspunkten beantworten zu können.
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