Warum haben führende Neurowissenschaftler derartige Probleme mit der Annahme eines freien Willens? Zur Beantwortung dieser Frage untersucht der Autor sowohl grundlegende Äußerungen von Protagonisten der Neurowissenschaft im deutschsprachigen Raum als auch allgemein die ideengeschichtliche Grundlegung moderner Naturwissenschaft. Die Grundthese des Autors lautet hierbei: Freiheit ist Begriff eines normativen Kontextes und empirisch nicht greifbar. Naturalisierungsprojekte des Menschen verkennen oft diesen kategorialen Unterschied zwischen dem empirisch Faktischen und dem kontrafaktisch Normativen. Der erhebliche Teil der Arbeit beschäftigt sich kritisch mit den Argumentationen Roths und Singers beziehungsweise mit einem Ansatz Pauens. Dieser legt eine naturalistisch-philosophische Willenstheorie dar, von der er behauptet, sie könne sowohl die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse integrieren als auch Begriffe wie Freiheit und Verantwortung argumentieren. Weitergreifend stellt sich die Frage, inwieweit naturale Erklärbarkeit menschlicher Wirklichkeit überhaupt greift. Sind starke naturalistische Positionen haltbar oder werden letztlich Formen des schwachen Naturalismus der menschlichen wie der naturwissenschaftlichen Wirklichkeit gerechter?
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