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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,7, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Weil er gleichermaßen an die Teilung wie an die Wiedervereinigung einer Gesellschaft erinnern will, ersetzt der 3. Oktober seit 1990 den 17. Juni als deutschen Nationalfeiertag. Tatsächlich reichen die langfristigen Folgen der Teilung weit über den Niedergang der DDR hinaus. Bezeichnend genug ist, dass auch 20 Jahre nach dem Mauerfall ein Wahlkampf um das Amt des Bundespräsidenten ausreichend Anlass bietet, um über…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,7, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Weil er gleichermaßen an die Teilung wie an die Wiedervereinigung einer Gesellschaft erinnern will, ersetzt der 3. Oktober seit 1990 den 17. Juni als deutschen Nationalfeiertag. Tatsächlich reichen die langfristigen Folgen der Teilung weit über den Niedergang der DDR hinaus. Bezeichnend genug ist, dass auch 20 Jahre nach dem Mauerfall ein Wahlkampf um das Amt des Bundespräsidenten ausreichend Anlass bietet, um über die Zulässigkeit oder Unzulässigkeit des Begriffs „Unrechtsstaat“ im Zusammenhang mit der DDR zu debattieren. Wie totalitär war die DDR demzufolge? Durchwanderte der Einfluss von SED und Stasi alle Bereiche des Lebens? Eine Einstufung als totalitär setzt die Erfüllung dieses Kriteriums voraus. Dass die SED totalitäre Ansprüche hatte, ist unumstritten. Sie machte keinen Hehl daraus, dass ihr angepeiltes Ziel die Entbürgerlichung der Gesellschaft war, die nach marxistischer Logik determiniert aus dem Klassenkampf resultieren würde. Während in der Bundesrepublik ein Generationenwandel offensichtlich mit einem Wertewandel einherging, der seine Höhepunkte in den siebziger Jahren feierte, setzte die SED alles daran, einen Mentalitätswandel nach kommunistischen Standards durchzusetzen. Die vorliegende Arbeit will untersuchen, welcher Instrumente sich die Einheitspartei dabei behalf, und ob und inwiefern es der SED gelungen ist, Lebensstile und Mentalitäten in der ostdeutschen Gesellschaft zu steuern. Weil sich der gewünschte Wertewandel „von oben“ auf das Bürgertum spezifizierte, legt auch die vorliegende Arbeit ihr Hauptaugenmerk auf diese Gesellschaftsschicht. Anhand der Darstellung der Situation des Bürgertums in der DDR soll präsentiert werden, wie weit die Suggestion im SED-Staat reichte. Analysiert werden soll auch die Frage nach den Möglichkeiten des Widerstands gegen die oktroyierte Ideologie. Aus diesem Grund widmet sich die Arbeit in einem Kapitel dem Arbeiteraufstand am 17. Juni 1953 und untersucht die Frage nach bürgerlicher Beteiligung an dem Protest. Als empirische Grundlage für die Analyse dienen die Kernmilieus der ostdeutschen Bürgerlichkeit, nämlich die bürgerlichen Parteien sowie die protestantische Kirche. Dem voran geht eine knappe theoretische Einordnung der Bourgoisie in die soziologische Einteilung von sozialen Klassen und Schichten.