Man schreibt das Jahr 1346: Der Bürger und Krämer Dietrich Berlinger ist ein gesegneter Mann. Gott hat ihm ein gutes, tüchtiges Weib und drei Kinder geschenkt. Auch seine Geschäfte gehen gut, mit Fleiß und Gottvertrauen hat er ein bescheidenes Vermögen verdient. Aus seinem kleinen Hökerstand, der ihn anfangs eher schlecht als recht ernährt hatte, hat er einen ansehnlichen Handel mit Spezereien und bunter Kramware aufgebaut. Als jedoch zwei vornehme und mächtige Ratsherren der Stadt mit einem ungewöhnlichen Anliegen bei dem Krämer Berlinger vorstellig werden, gerät dessen bisher wohlgeordnete Welt langsam aus den Fugen. Der mörderische Machtkampf zwischen Kaiser und Papst erfaßt die Familie Berlinger ebenso wie die Schrecken des Jahrhunderts: Hunger, Krieg und Pest. Dietrich Berlinger wird in eine gefährliche politische Intrige verwickelt, sein Sohn findet sich inmitten einer Fehde verfeindeter Adliger wieder und fällt auf einer Handelsreise Straßenräubern zum Opfer. Wie seine Zeitgenossen fühlt sich der Krämer von Gott verlassen, Gewalt und Naturkatastrophen - Erdbeben und Heuschrecken - erscheinen ihm als eine Strafe des Himmels und wie viele andere Bürger seiner Stadt sucht er Trost bei religiösen Eiferern, den Geißlern. Doch gegen den Schwarzen Tod, der schleichend seine Opfer fordert, sind alle machtlos.
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