Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 3,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Durch die vorliegende Arbeit mit dem Titel „Das "Reale" und das "Irreale" in “Der Herr der Ringe” – Formen, Funktionen und implizierte Weltansichten“ wird J. R. R. Tolkiens Trilogie „Herr der Ringe“ analysiert. Der Fokus der Analyse liegt dabei auf der Unterscheidung zwischen realitätsherstellenden und realitätsbrechenden Mechanismen, wie diese erreicht werden, und welche Wirkung sie auf die Rezipienten haben. Außerdem wird versucht, die enthaltenen Weltansichten der Erzählung darzustellen. Aus diesem Grund wird zuerst eine literarische Einordnung des Werkes angestrebt, bevor die beiden Definitionen „Phantastische Literatur“ und „Realismus“ geklärt werden. Anschließend sollen werden realistische Funktionen in der phantastischen Literatur näher beschrieben, wobei sich die Strategien zur Realitätsherstellung unter anderem auf Christine Brooke-Roses (1981) Theorie aus „A rhetoric of the unreal“ beziehen, die wiederum auf die Auslegungen von Hamons „Fifteen procedures of realism“ und Tzvetan Todorov zurückgreift. In Bezug darauf wird schließlich anhand einer narrativen Textanalyse versucht, realistische Prozeduren in der „Herr der Ringe“-Trilogie schrittweise zu untersuchen. Anhand diverser Textpassagen und Beispielen aus den drei Bänden soll dies anschaulicher und besser verdeutlicht werden. Daher wird die Arbeit in zwei große Hauptteile gegliedert. Einerseits wird eine Analyse des „Level of histoire“ vorgenommen, wobei räumliches und zeitliches Setting, die Handlung, die Figuren sowie die Figurenkonstellation des Textes genauestens untersucht werden. Andererseits findet eine Analyse des „Level of discours“ statt. Hierbei werden zuerst die Erzählsituation, -form und –perspektive beleuchtet. In einem nächsten Schritt sollen dann realistische Prozeduren im Hinblick auf Erzählzeit und erzählter Zeit aufgedeckt werden. Anschließend sollen auch die Ebene des Klanges, der Morphologie, der Syntax und der Semantik analysiert werden, denn auch dort sind bestimmt einige Techniken und Funktionen vorzufinden, die das Werk Tolkiens authentischer wirken lassen. Schlussendlich werden in einer Konklusion die wichtigsten Erkenntnisse festgehalten.