Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,7, Universität Koblenz-Landau (Kulturwissenschaft), Veranstaltung: Der Zweifel in der Philosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: „Ich kann mir meine Schmerzen aussuchen, Tiere nicht“ – Mit diesem provokantem Slogan ruft die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. zu einer vegetarischen/veganen Lebensweise und dem Stoppen von Tierquälerei auf. Der Markt für sogenannte „Veggie-Produkte“ boomt und Vegetarier oder Veganer sein, liegt total im Trend. Und tatsächlich scheint sich der Konsum von Fleisch in ganz Europa zunehmend zu verringern. Jedoch werden trotz diesem Rückgangs Tiere weiterhin für Versuchszwecke gequält und allein in Deutschland jährlich 750 Millionen Tiere geschlachtet. Doch auch wenn man eine vegetarische oder vegane Lebensweise ohne Fleischkonsum verfolgt, so besitzt vermutlich fast jeder die eine oder andere Lederhandtasche oder auch einen Ledergürtel und isst ab und zu – wenn auch unbewusst- gelatinehaltige Gummibärchen. Somit stellt sich die Frage, ist diese Art unseres Umgangs mit Tieren moralisch vertretbar? Lange Zeit war die Auffassung, dass es keine direkten moralischen Gründe gegen das Töten von Tieren gibt, in der westlichen Philosophie unangefochten. Tiere wurden in unserer Gesellschaft, durch fehlende empirische Erkenntnisse bezüglich der Bioethik, nicht als moralische Mitglieder unserer Gemeinschaft betrachtet, sondern als maschinenartige Wesen ohne jegliche Empfindungsfähigkeit, wie es René Descartes beschreibt. Auch Kant war der Ansicht, dass Tiere im Gegensatz zu Menschen über kein Selbstbewusstsein verfügen würden. Genauso schreibt Ottfried Höffe den Tieren keine Rechte zu, da sie weder Zurechnungsfähigkeit noch die Fähigkeit, Rechtsbeziehungen einzugehen, besitzen und plädiert somit für die Beibehaltung des Anthropozentrismus. Dagegen tritt der australische Philosoph und Ethiker Peter Singer als Advokat der Tiere auf und entwickelt eine Ethik, welche sich mit dem Wohlergehen der Tiere beschäftigt. Zu Beginn dieser Arbeit möchte ich einen kurzen Einblick in die grundlegenden Positionen der Tierethik gewähren, um anschließend den von Singer vertretenen Präferenzutilitarismus und das darin zentrale Prinzip der gleichen Interessensabwägung zu beschreiben. Zum besseren Verständnis werde ich mich jedoch zuvor kurz dem klassischen Utilitarismus nach Jeremy Bentham und John Stuart Mill, seinen zwei wichtigsten Vertretern, widmen.