Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Canossa - Erschütterung der Welt?, Sprache: Deutsch, Abstract: Zu den zentralen Aspekten der kirchlichen Erneuerungsbewegung des 11. Jahrhunderts, die sich letztlich über die gesamte westeuropäische Christenheit ausbreitete, gehören sicherlich die von Seiten des Papsttums unternommenen Anstrengungen, die Missstände im kirchlichen Alltag zu beseitigen, die in besonders ausgeprägter Weise den Regeln des Neuen Testament, aber auch der kirchenrechtlichen Tradition widersprachen. Ins Zentrum der Kritik gerieten hierbei die weit verbreitete Missachtung des Zölibatsgebot, die seit den Streitigkeiten mit der Ostkirche zunehmend als Nikolaitismus bezeichnet wurde, sowie der immer häufiger praktizierte Handel mit geistlichen Ämtern, Gütern und Sakramenten - die Simonie. Warum entwickelte sich erst Mitte des 11. Jahrhunderts ein intensiver Kampf gegen diese Missstände im Klerus, bzw. warum war dieser in den Jahrzehnten und Jahrhunderten zuvor, trotz bestehender kirchenrechtlicher Normen, kaum von Erfolg gekrönt? Welche Rolle spielte in diesem Zusammenhang die zunehmend selbstbewusstere Haltung des apostolischen Stuhls? Worauf war dieses höhere Selbstwertgefühl der klerikalen Schicht und damit auch der Reformer in Rom begründet? Wie gelang es dem Kreis der Reformer, dem neuen Selbstbewusstsein Wirkung zu verschaffen? Und welchen Einfluss hatte das salische Königshaus hierauf? War das gesteigerte Selbstbewusstsein auch mit einem ethisch-moralischen Anspruch an die Lebensführung des einzelnen Geistlichen verbunden, gerade im Hinblick auf Simonie und Nikolaitismus? Welche Rolle spielte die Lebensführung der Geistlichen für die Gültigkeit der von ihnen gespendeten Sakramente? Und welche Auswirkungen hatte schließlich die Bekämpfung der Simonie auf das Verhältnis zwischen Papsttum und dem deutschen Königshaus? Diese maßgebenden Fragen werden in der vorliegenden Arbeit diskutiert.
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