Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Archäologie, Note: 2,0, Universität Leipzig (Klassische Archäologie), Veranstaltung: Analyse und Interpretation archäologischer Funde und Befunde, Sprache: Deutsch, Abstract: Auch in aktueller Zeit wird das Albani Relief unter Archäologen kontrovers diskutiert, wobei jedoch Winckelmanns Thesen inzwischen weitestgehend verworfen und neue Thesen auf der Grundlage der verwendeten stilistischen und dekorativen Mittel aufgestellt wurden. Da das Relief im Vergleich zu anderen der klassischen Zeit recht groß ist, ein spezielles Motiv aufweist und nach Rom "geraubt" wurde, macht es dies für die Wissenschaft äußerst interessant und erforschenswert. Die vorliegende Arbeit soll die bisherigen Erkenntnisse über das Relief zusammenfassen und ausgewählte Thesen nach aktuellem Forschungsstand analysieren und bewerten. Am Anfang steht die Beschreibung des Reliefs mit seinem Erhaltungszustand auf der Grundlage des Originals. Es folgt die Interpretation und Datierung mittels stilistischer Einordnung. Hierzu werden zwei Vergleichsreliefs (Grabmal des Dexileos, Chalandri Relief) sowie das Parthenon herangezogen. Um seine Entstehung zeitlich einzugrenzen, folgt die historische Einordnung, welche sich vor allem auf die im Relief gezeigte Felswand bezieht, auf deren Grundlage zwei Thesen zur Historie aufgestellt wurden. Anschließend wird die daraus resultierende Bedeutung sowie der Aufstellungskontext, in den das Relief eingeordnet werden muss, erörtert. Es folgt die Analyse des Wahrheitsgehaltes der dargestellten Szene. Hierbei wird der Frage nachgegangen, inwieweit die Szene das tatsächliche Leben eines Soldaten in der Antike widerspiegelt. Abschließend werden die herausgearbeiteten Feststellungen prägnant zusammengefasst. Es wird darüber hinaus festgestellt, welche Bedeutung dem Relief damals, wie auch heute zugesprochen werden kann und inwieweit sich der heutige Archäologe in Analyse und Thematik festlegen kann. Auch wenn Winckelmann sehr umfangreich über das Relief berichtete, bilden seine Arbeiten auf Grund neuerer Erkenntnisse nicht die Forschungsgrundlage. Diese bildet v. a. das Werk von Prof. Dr. Felix Pirson „Ansichten des Krieges“ von 2014 sowie die 1992 erschienenen „Andres Agathoi-Studien zum Realitätsgehalt der Bewaffnung attischer Krieger auf Denkmälern klassischer Zeit“ von Prof. Dr. Thomas Schäfer.