Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Kunstgeschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Als die einzige erhaltene illustrierte Handschrift der überlieferten Texte des deutschen Rolandsliedes und als die älteste deutsche Nachdichtung einer französischen Chanson de Geste, ist das Rolandslied des Pfaffen Konrad ein hervorragendes Zeugnis mittelhochdeutscher vorhöfischer Epik. Zudem ist mit ihm eine der ersten, beinahe durchgehend mit Federzeichnungen illustrierten, deutschsprachigen Dichtungen erhalten. Die 9094 Verse lange Übersetzung und Bearbeitung ist in bayrischem Dialekt verfasst und schildert den Kampf Karls des Großen gegen die Mauren in Spanien. Die Handschrift basiert auf der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Chanson de Roland und kann auf um 1170 datiert werden. Bei ihrem Verfasser handelt es sich um einen bayrischen Geistlichen, der sich selbst im Epilog mit den Worten „Ich haize der phaffe Chunrat“ nennt. Dieser Konrad war ein aus Regensburg stammender Geistlicher und Untertan des neuen Herzogs am Regensburger Hof. Die vorliegende Arbeit soll anhand einiger Vergleiche die zwei häufigsten Bildtypen, die der Kampfszenen und der thronenden Herrscher, vorstellen und gleichzeitig aufzeigen, wie nah sich das deutsche Rolandslied mit seiner Darstellungsweise an der Standardikonographie befindet. Im Anschluss soll durch die nähere Betrachtung von Folio 41 Verso (Abb. 14) ein kurzer Exkurs zu Träumen in Bildern im Allgemeinen und im Rolandslied im Speziellen geboten werden. Im Anschluss daran sollen die erhaltenen Bruchstücke der zerstörten Straßburger Handschrift A kurz vorgestellt und in den Kontext des Rolandsliedes eingeordnet werden. Zunächst soll zum besseren Verständnis der Bilder und des literarischen Hintergrunds des Rolandsliedes ein Überblick über die technischen Daten der Handschrift sowie eine kurze Zusammenfassung der Handlung des Heldenepos gegeben werden.