Das rote Lachen erweitert die Ereignisse des Russisch-Japanischen Kriegs (1904/05) zu einer expressionistischen Parabel über den »kollektiven Wahnsinn« des Krieges. Karl Liebknecht und Clara Zetkin begeisterten sich für diese Povest' mit ihren namenlosen Gestalten und ihren suggestiven Wiederholungen. Sieben »Fragmente« schildern unmittelbar Kriegseindrücke - Leiber werden zerfetzt, zerstochen, aufgespießt, von Eitergeschwüren bedeckt. Die Welt wird fremd und unbegreiflich, die Menschen werden von kollektivem Wahnsinn erfasst, dem »roten Lachen«, mit dem sie einst brennend und mordend über die Welt ziehen werden: »wir vernichten alles! Ihre Häuser, ihre Universitäten, ihre Museen!«, schreit der verrückt gewordene Doktor und erklärt das Irrenhaus zum Vaterland. Im achten und neunten Fragment ist der Ich-Erzähler, beinamputiert, wieder zu Hause - scheinbar glücklich trinkt er Tee und planscht in der Badewanne. Doch als er realisiert, dass im Krieg auch sein Denken und Schreiben zerrüttet wurden, ergreift ihn eine »heilige Offenbarung«, und er schüttet, wie besessen schreibend, »Blumen und Lieder über die Welt«. Dies entpuppt sich rückblickend, aus der Perspektive seines Bruders, als Wahn - Blatt um Blatt waren in schlafloser Ekstase bis zum Tod mit trockener Feder beschrieben worden. In den übrigen Fragmenten (11-19) dringt das »rote Lachen« in das geistige Leben der Stadt ein. Im Traum des Bruders werden Kinder zu hungrigen Ratten, die überall hindurchkriechen. Das Gehirn der Erde wird zu blutigem Brei.
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