Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Mannheim, Veranstaltung: Aktuelle Inszenierungen am Nationaltheater Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: „Der Güter höchstes dürfen wir verteid’gen gegen Gewalt“ . In diesem Vers beruft sich Werner Stauffacher während der Rütlischwurszene auf das Naturrecht, das unveräußerliche, dem Menschen von Natur aus gegebene Recht auf Leben, körperliche Unversehrtheit und Freiheit. Darin findet die Reaktion der Urschweizer auf die Unterdrückung durch die habsburgerische Besatzungsmacht ihren Ausdruck. Das im Jahre 1804 uraufgeführte und von Friedrich Schiller verfasste Stück Wilhelm Tell liefert eine Begründung zur berechtigten Auflehnung gegen eine autoritär herrschende Regierung und endet schließlich mit dem durch seine gleichnamige Hauptfigur vollzogenen Tyrannenmord. Einer, dessen „Werk […] unmittelbar die Politik der Menschenrechte des ausgehenden 18. Jahrhunderts“ prägte, war Jean-Jacques Rousseau. Dieser, dessen Gedankengut ideeller Wegbereiter der französischen Revolution war, beeinflusste mit seinen Veröffentlichungen unter anderem auch Friedrich Schiller. Deshalb, aber in erster Linie wegen Rousseaus Gleich- und Freiheitstheoretischer Ansätze, soll in vorliegender Arbeit das Rousseausche in Friedrich Schillers Wilhelm Tell herausgearbeitet werden. Ziel ist dabei nicht die Interpretation der Schriften von Jean-Jacques Rousseau. Auch werden seine darin auftauchenden anthropologischen Sachverhalte und historischen Entwicklungen, von denen er wiederholt den Anspruch erhoben hat sie bewiesen zu haben, nicht auf ihre Richtigkeit untersucht. Vielmehr sollen seine Theorien, neben einer kurzen allgemeinen Hinführung zum Wirken des Philosophen, nach ihren inhaltlichen Schwerpunkten untersucht werden. Somit bilden die im ersten Abschnitt aufgezeigten Konstrukte von Rousseau lediglich die Basis für die darauf folgende literaturwissenschaftliche Untersuchung des Schillerschen Werkes. Zudem würde der Rahmen dieser Arbeit eine zusätzliche Deutung der Rousseauschen Theorien nicht zulassen.