Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Politik - Region: Russland, Note: 1,3, Universität Regensburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Immer wieder kann man in den Nachrichten von den Konflikten zwischen prorussischen Separatisten und dem ukrainischen Militär hören oder lesen. Seit geraumer Zeit ist der Konflikt im sogenannten Schwellenland zwischen dem „Westen“ und dem „Osten“ Bestandteil von Berichterstattungen und Diskussionsrunden. Wird dabei zumeist lediglich auf die gespaltene Bevölkerung eingegangen, welche sich in prowestlicher Seite und prorussischer Seite aufteilen lässt, so wird doch oft der geschichtliche Aspekt vernachlässigt. Dieser spielt jedoch im Hinblick auf die Spaltung der Bevölkerung in der Ukraine durchaus eine entscheidende Rolle. Auch sind sich Experten immer wieder uneinig darüber, ob denn die Ukraine nun als demokratisch konsolidiertes Land bezeichnet werden kann oder sich nach wie vor in einer Grauzone inmitten zweier verschiedener Systeme, namentlich der Demokratie und dem Autoritarismus, befindet. Die Meinung tendiert jedoch eher zu einer „defekten“ Demokratie bzw. einem Grauzonenregime. Auch das damit erklärte Scheitern der Transformation in der Ukraine hat verschiedenste Gründe, welche sich unter anderem auf geschichtsträchtige Aspekte, aber auch das politische Elitenhandeln in der Vergangenheit zurückführen lassen. In der hier vorliegenden Hausarbeit soll nun erläutert werden, welche Ursachen für die gescheiterte Transformation in der Ukraine angeführt werden können. Als Zeitraum hierfür stehen die Jahre ab der Unabhängigkeit, 1991, bis zum Ende von Leonid Kutschmas erster Amtszeit, 1999, im Mittelpunkt der Untersuchung. Das Ende eines Transformationsprozesses ist zumeist äußerst schwer zu definieren bzw. lässt sich oftmals nicht mit einem exakten Datum wiedergeben, da es sich in der Regel um fließende und zum Teil nicht „sichtbare“ Übergänge handelt. Jedoch ist zu erwähnen, dass spätestens in Kutschmas erster Amtszeit, welche sich von 1994 – 1999 erstreckte, die Transformation als abgeschlossen angesehen werden kann. Die Arbeit soll auf die wissenschaftliche Theorie von Jerzy Maćków gründen sowie dem Demokratiekonzept nach Wolfgang Merkel. Dabei werden die beiden Theorien, dass der Transformationsprozess vom Handeln der ersten politischen Machthaber nach dem Kommunismus sowie von der vorkommunistischen Tradition im jeweiligen Land abhingen, als Grundlage dienen.