Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Thema: Internationale Organisationen, Note: 1,3, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Veranstaltung: Regieren durch Internationale Institutionen, Sprache: Deutsch, Abstract: "R.I.P. We regretfully announce the not unexpected passing away after a long illness of Bretton Woods … Bretton Woods was born in New Hampshire in 1944 and died a few days after his 27th birthday. Although abandoned by some of his parents in infancy, he was a sturdy lad and was expected to survive. …" Mit diesen Worten nahm am 22. September 1971 die New York Times Abschied von Bretton Woods, “the most successful international monetary regime the world has ever seen” . Fast drei Jahrzehnte arbeitete das internationale Wirtschafts- und Währungssystem erfolgreich und mit beeindruckenden Wachstumsraten , bevor 1971 mit den festen Wechselkursen der Grundpfeiler aufgegeben wurde und das „System von Bretton Woods“ als gescheitert gelten musste. Doch wie kam es zu diesem Scheitern? Liest man zwischen den Zeilen der Anzeige, war Bretton Woods offenbar ein System, das seine bekannten Schwächen hatte, aber eigentlich funktionieren sollte, und dessen Niedergang dennoch nicht überraschend kam – eine auf den ersten Blick merkwürdige Mischung der Erwartungen. Warum war es offenbar gleichzeitig 'expected to survive', sein Scheitern aber dennoch absehbar? Die vorliegende Arbeit soll zeigen, dass das System von Bretton Woods aufgrund seiner Entstehungsbedingungen und seiner Regeln von Beginn an auf tönernen Füßen stand. Bereits bei der Konstruktion wurden Fehler gemacht, die früher oder später zum Scheitern führen mussten, das Scheitern war also konstitutionell angelegt. Um diese These zu bestätigen, wird zunächst kurz gezeigt, weshalb es überhaupt zur Schaffung eines internationalen Systems gekommen ist. Im zweiten Teil soll geklärt werden, welche spezifische Ausgestaltung es erfuhr und wie diese aufgrund von Interessen und Machtverteilung zwischen den Verhandlungspartnern zu erklären ist. Im Anschluss daran sollen die drei wichtigsten Schwächen dieser Ausgestaltung genauer vorgestellt werden, bevor im fünften Abschnitt das Scheitern des Systems analysiert wird.