Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 1,7, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Politikwissenschaften), Veranstaltung: Parteiendemokratie, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Hausarbeit soll sich im Rahmen der empirischen Wahlforschung bewegen und untersucht anhand des ausgewählten Beispiels von Edmund Stoiber das Scheitern von Kanzlerkandidaten. Der aktuelle Forschungsstand gibt nur wenig Literatur zu diesem Thema her, denn zum größten Teil beschäftigt sich dieser wissenschaftliche Zweig vielmehr mit dem Wähler und seiner Wahlentscheidung als mit den zur Wahl Stehenden. Aus diesem Grund soll die vorgelegte Arbeit eine Wahl auf Bundesebene aus einem anderen Blickwinkel betrachten und auch hinter die ‚Kulissen’ des Wahlkampfzirkus schauen. In den vergangenen 75 Jahren gab es insgesamt 16 Kanzlerkandidaten und nur zwei von ihnen vermochten es letztlich die Wahl für sich zu entscheiden und das Amt des Bundeskanzlers anzutreten. Doch wie erklärt sich diese niedrige Siegesquote beziehungsweise wieso scheitert der Großteil? Diese Frage soll die folgende wissenschaftliche Abhandlung anhand eines ausgewählten Beispiels klären. Zunächst wirft die Arbeit einen Blick in die Vergangenheit und erläutert die Entwicklung des Kanzlerkandidaten in Deutschland. Dabei werden folgende Fragen beantwortet: Wie entstand die ‚Institution’ Kanzlerkandidat, woher werden die Oppositionsführenden rekrutiert? Welche Karriere liegt hinter ihnen, welche Ziele verfolgen die Herausforderer durch den Wahlkampf und währenddessen? Vor allem soll verdeutlicht werden, welche Führungsbedingungen und Voraussetzungen sie für eine erfolgreiche Kandidatur mit sich bringen sollten. In Kapitel Eins wird ausführlich auf diese Fragen eingegangen, auch um die Klarheit des Begriffes für die weitere Arbeit vorauszusetzen. Dabei soll in erster Linie geklärt werden, wer diese Figur wann im deutschen Wahlkampf salonfähig machte und wie sich der Wahlkampf seit Zeiten Adenauers verändert hat. Auch gilt es zu klären, wie der Kanzlerkandidat einer Partei in Gesetz und Recht verankert ist beziehungsweise ob er überhaupt Erwähnung findet. Danach wird das Scheitern des Kandidaten ganz allgemein betrachtet. Gibt es Parallelen beziehungsweise Anhaltspunkte, an denen man schon vorweg einen Misserfolg erkennen kann? Wie lassen sich Langzeit- und Kurzzeitfaktoren nach dem Michiganer Ann-Arbor-Modell beim Wahlkampf deuten?