Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen, Veranstaltung: Das Konzil von Konstanz 1414-1418, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Forschungsstand zu Jan Hus macht deutlich, dass er bis heute als Ketzer gilt, da man festgestellt hat, dass keine Prozesse zur Aufhebung dieses Verdikts geführt wurden und es folglich auch nicht aufgehoben werden konnte. Jan Hus war einer der wichtigsten Theologen seiner Zeit. Durch die Verurteilung des Hus, die die „causa fidei“ (die Sakramentslehre im Konstanzer Konzil) klären sollte, kam es zu den hussistischen Kriegen. Die Hussiten verteidigten bis zum Schluss Hus‘ Lehren und wollten die Entscheidung des Konzils nicht akzeptieren. Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage „Warum wurde Jan Hus auf dem Konstanzer Konzil als Ketzer verurteilt?“. Dieser Frage soll im Folgenden paradigmatisch durch die Analyse der Quelle „Urteil und Tod des Hus, 6. Juli 1415“ von Ulrich Richental nachgegangen werden. Die Quelle eignet sich zum einen wegen ihres Erscheinungsdatums und zum anderen war Ulrich von Richental einer der Zeitzeugen. Während seiner Anwesenheit beim Konstanzer Konzil schrieb er seine Chronik und es ist durch einen Vergleich mit anderen Quellen zu überprüfen, inwiefern Richentals Blick bezüglich der Parteien als neutral oder Vorbehaltslos eingestuft werden kann. Die narrativen Details deuten darauf hin, dass Richental nicht nur historiographische, sondern auch literarische Interessen bediente. Seine Chronik war ferner durch seine Bilder berühmt. Zuerst wird Jan Hus Leben dargestellt.