Sommer 1986, Ella ist 8 Jahre alt und ihre Welt ist eine Schrebergartenanlage im Ruhrgebiet, wo sie ihre Zeit mit Oma Mina verbringt und diese Verbindung ist so eng, dass nicht mal ein Blatt Papier dazwischen passt, ihr zuhause, Geborgenheit, Liebe, Sicherheit. Ausser Mina gibt es noch Manfred,
einen älteren Herrn, den man mal dort vergessen hat, Ella’s beste Freundin Yvonne mit der es sich…mehrSommer 1986, Ella ist 8 Jahre alt und ihre Welt ist eine Schrebergartenanlage im Ruhrgebiet, wo sie ihre Zeit mit Oma Mina verbringt und diese Verbindung ist so eng, dass nicht mal ein Blatt Papier dazwischen passt, ihr zuhause, Geborgenheit, Liebe, Sicherheit. Ausser Mina gibt es noch Manfred, einen älteren Herrn, den man mal dort vergessen hat, Ella’s beste Freundin Yvonne mit der es sich hervorragend kichern lässt und natürlich ganz viele Glühwürmchen, die sich in Wünsche erfüllende Feen verwandeln können, zumindest in Ella’s Welt, mit 8 Jahren. Mina kann die persönlichen Häuser in den Menschen sehen, jeder trägt in sich ein Haus und Ella’s Haus ist schief und krumm, völlig schräg, klein und bunt. In diesem Sommer passiert allerlei Schräges, wichtiges und unwichtiges, großes und kleines, an einem Sonntag im Juni auch etwas, was Ella’s Welt für immer verändert und prägt. Nicht alles ist bunt, es gibt auch Tage in unendlich tiefem grau. Ella bleibt wie niemand von uns acht Jahre alt, ein Alter in der sich die Zeit noch sehr viel Zeit lässt , in diesem Roman ca 100 Seiten. Ella schläft ein, für lange Zeit und wacht für uns Leser 26 Jahre später wieder auf, ist nun 34 Jahre alt, Psychotherapeutin und ihr Haus ist immer noch schräg, schief, klein und die Dachgiebel krumm. In ihrer Praxis mit einem schönen Dünenbild an der Wand behandelt sie die Schrägheiten ihrer vielen Patienten, Herrn Oebig mit Frau Traurigkeit z.B., der an guten Tagen gerne Krümelmonster-T-Shirts trägt. Ihren Fragenkatalog hat sie verinnerlicht und auch wie diese und jene Krankheit zu behandeln ist weiß sie genau und ist eine sehr gute Therapeutin. Jedoch privat und bei sich selber kommt sie wenig voran, Angst, Zweifel und die unglückliche Suche nach einem Mann für’s Leben drehen sich mit ihr im Kreis.
Dieser Roman ist ein Wohlfühlbuch und dazu ein sehr besonders weises. Nicht alles im Leben geht verloren, manchmal verliert man Dinge im Leben, wie Spielzeugpüppchen in der hintersten Ecke einer Eckbank und findet es erst viele Jahre später wieder, manchmal verliert man aber auch sich selber und findet sich, seine Träume und Wünsche durch Zufälle wieder, auch dies manchmal erst nach vielen Jahren in denen man sich in ein Schneckenhaus verkrochen hat und es nicht wagte nach links und rechts zu schauen, die Dinge und das Leben mal durch eine andere Brille zu sehen. Das sind dann wundersame, besondere und heilende Tage und Erkenntnisse. Mit Schwung und Energie lüftet man sein Leben, sein inneres Haus und vertraut dem Anfang von Neuem. Susanne Bohne erzählt hier von diesen Zaubern des Lebens, von Stürmen, Trauer, Freude, und Glück, den kleinen und großen Wundern. So schräg wie Ella’s Haus sind auch die Figuren in diesem Roman, schief und krumm, mit Ecken und Kanten, aber vor allem liebenswert und lebendig auf die Seiten gebracht. Flüssig und leicht zu lesen, trotz der manchmal traurigen Seiten, sehr leb- und bildhaft geschrieben.
Ich habe geschmunzelt, gelacht, geweint und hatte ein ganz wohliges Gefühl beim Lesen.