Alejo Carpentiers Roman »Los pasos perdidos« (Die verlorenen Spuren) gehört zu den großen Romanen der lateinamerikanischen Moderne. Ulrike Söllner-Fürsts Neulektüre unter dem Suchraster komparatistischer Intermedialitätsforschung legt die Bezüge dieses Textes zu Malerei, Fotografie, Musik, Theater, Tanz, Film und Architektur und seine poetologische Funktionalisierung medialer Relationen frei. Sie zeigt, wie der forciert intermediale und hochgradig reflexive Text die Grenzen des eigenen Mediums - der Literatur - auslotet, fortwährend die ästhetische Illusion der Ereignisse auf der Textoberfläche unterminiert und zu einer paradigmatischen metafiktionalen Reflexion der Medien und Künste selbst wird. Damit erweist die Studie auch die Leistungs- und Anschlussfähigkeit komparatistischer Intermedialitätsforschung.
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