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Die Deutschen in Russland blicken auf eine lange Geschichte zurück. Bereits im 9. Jahrhundert sind erste vereinzelte deutsche Spuren aus der damaligen Kiever Rusʼ überliefert. Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert trafen schließlich große Gruppen deutscher Kolonisten im Russischen Reich ein. Die Deutschen verfügten dabei über kein „angestammtes Territorium, sondern lebten in verschiedenen Teilen des Landes“. Größere Fraktionen von deutschen Siedlern gab es in und um Moskau sowie St. Petersburg, in Bessarabien, in den baltischen Provinzen, im Gouvernement Voronež, im Kaukasus, im…mehr

Produktbeschreibung
Die Deutschen in Russland blicken auf eine lange Geschichte zurück. Bereits im 9. Jahrhundert sind erste vereinzelte deutsche Spuren aus der damaligen Kiever Rusʼ überliefert. Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert trafen schließlich große Gruppen deutscher Kolonisten im Russischen Reich ein. Die Deutschen verfügten dabei über kein „angestammtes Territorium, sondern lebten in verschiedenen Teilen des Landes“. Größere Fraktionen von deutschen Siedlern gab es in und um Moskau sowie St. Petersburg, in Bessarabien, in den baltischen Provinzen, im Gouvernement Voronež, im Kaukasus, im Schwarzmeergebiet, in Sibirien, in Wolhynien und in den beiden Gouvernements Samara und Saratov am rechten und linken Ufer der Wolga. Diese Arbeit befasst sich mit letzterer Gruppe, den von Katharina II. in den beiden Manifesten vom 14. Dezember 1762 und 22. Juli 1763 an die Wolga gerufenen Siedlern und damit der zahlenmäßig größten deutschen Kolonie in Russland. Dabei ist der Entstehungs- und Entwicklungsprozess des Schulwesens innerhalb der deutschen Minderheit im Wolga-Gebiet zwischen den Jahren 1762 und 1917 spezifischer Gegenstand dieser Untersuchung. Die Gestaltung des Schulunterrichts bildete seit der Einwanderung der Wolgadeutschen eine „der wichtigsten Fragen des Gemeinschaftslebens der Kolonisten“. Die Entwicklung des Schulwesens ging dabei stets „Hand in Hand“ mit dem wirtschaftlichen Fortschritt in den Siedlungen der Deutschen. Diesem Prozess wird vor dem Hintergrund des auslaufenden 18. Jahrhunderts bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts mit Hilfe folgender zwei Leitfragen nachgegangen: 1. Wie ist die allgemeine Entwicklung des wolgadeutschen Schulwesens von 1762 bis 1917 zu beurteilen? 2. Welche Hindernisse bestanden für die Entwicklung der Kolonistenschulen in diesem Zeitraum?