Matthias Politycki, durch seine letzten Romane bekannt geworden als Chronist der bundesrepublikanischen Alltags- und Liebesgeschichte, bricht auf zu neuen Ufern: Er erzählt von fernen Ländern, von unvertrauten Orten, die mal Mongolei, mal Uganda, mal Statesboro, mal World's End heißen, oder von heimatlichen Regionen, die wir zu kennen glauben. Seine Figuren suchen das große Erstaunen, jenseits aller touristischen Trampelpfade, und werden mit kleinen oder großen Schrecknissen konfrontiert. Sie erleben, wie ein Thunfisch zu Tode gebracht wird, wie sich Callgirls und Literaturwissenschaftler auf wundersame Weise in Sofia begegnen oder wie das Tanken irgendwo in Amerika zur existenziellen Katastrophe wird.
Das Schweigen am andern Ende des Rüssels" versammelt siebzehn Geschichten, die subtil miteinander verwoben sind. Alle kulminieren sie, ungeachtet ihrer exotischen Schauplätze, in einem Moment der Stille, in einer Sekunde des zeitlosen Verstummens, sei es über die Absurdität, sei es über die Brutalität des Geschehens. Zweimal acht Erzählungen über "Buddhas goldnen Schließmuskel", "Sonnenbaden in Sibirien" oder den "Mann, der ein Bär war" - und in ihrer Mitte der "Tag eines Schriftstellers", ein Text über das Sterben, über Todesstunden, wie er in der Gegenwartsliteratur nicht seinesgleichen hat.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
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