Mit der Veröffentlichung dieser Studie stellt sich der Vorstand der Stiftung Liebenau im Kontext der Debatte um die Heimerziehung einer historischen Verantwortung. Das Forschungsvorhaben zum "Umgang mit Gewalt im lebensweltlichen Kontext von Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern der Stiftung Liebenau zwischen 1945 und 1975", klärt begangenes Unrecht an Menschen mit einer Behinderung auf und fragt nach Gründen für Gewalt in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe. Anhand von Zeitzeugenberichten und auf der Grundlage von vielfältigen Dokument- und Textmaterialien wird eine Periode von 30 Jahren betrachtet und der Alltag in der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Liebenau untersucht. Die Ergebnisse dieses für BewohnerInnen, Mitarbeitende, Verantwortliche und Forscherinnen schmerzhaften Prozesses leisten nicht nur einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit der Einrichtungsgeschichte, sondern sensibilisieren grundsätzlich für strukturelle und persönliche Gewalt in der institutionellen Heimerziehung.
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