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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: sehr gut, Universität Potsdam (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Leben & Werk der Else Lasker-Schüler, Sprache: Deutsch, Abstract: Else Lasker Schüler gibt sich selbst das Stichwort: „Bange Jahre gegoren, floß die Wupper durch das Gewölbe meines Herzens aus dunkler Erinnerung gepreßt[...].“ Mit ihnen läßt sich zweierlei verdeutlichen: Einerseits zeigt sich – was viele Interpreten auch mit anderen Textpassagen zu beweisen versucht haben – daß vor allem die Umgebung und die Stimmung der „Wupper“…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: sehr gut, Universität Potsdam (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Leben & Werk der Else Lasker-Schüler, Sprache: Deutsch, Abstract: Else Lasker Schüler gibt sich selbst das Stichwort: „Bange Jahre gegoren, floß die Wupper durch das Gewölbe meines Herzens aus dunkler Erinnerung gepreßt[...].“ Mit ihnen läßt sich zweierlei verdeutlichen: Einerseits zeigt sich – was viele Interpreten auch mit anderen Textpassagen zu beweisen versucht haben – daß vor allem die Umgebung und die Stimmung der „Wupper“ auf Erinnerungen aus Lasker-Schülers Kindheit und somit auf realen Vorgängen beruhen. Damit würde sich das Stück schon im Ansatz an den Naturalismus (oder Realismus) heranrücken lassen. Das Geschehen könnte als Darstellung „ein[es] Stück Natur durch ein Temperament“ interpretiert werden, wie Zola sein naturalistisches Kunstprogramm begründet. Doch andererseits führt „Die Wupper“ ELS zufolge „durch das Gewölbe meines Herzens“, was auf ein besonderes Charakteristikum ihres gesamten Werkes hinweist. Alle Biographen, allen voran Erika Klüsener, stellen fest, „dass die Dichtung ihr Leben schien und ihr Leben zur Dichtung geriet.“ Kaum eines ihrer eigenen Schriftstücke kann als verlässliche Quelle zur Beschreibung ihres Lebens herhalten und das ist in ihrem Fall mehr als nur ein Schachzug der Eitelkeit oder Scheue – es ist Programm. Wie sich das in besonderem Maße auf ihre Dramen, hier hauptsächlich „Die Wupper“, auswirkt und wohin es diese in den Wirrungen der vielstimmigen Strömungen während ihrer Entstehung führt, soll im folgenden, ersten Abschnitt untersucht werden. Ein Ärgernis, wie „Die Wupper“ eingangs genannt wurde, ist sie vor allem, weil sie mit traumwandlerischer Sicherheit jeden literarischen Kanon umschifft und sich von keiner Strömung vereinnahmen lässt. „Naturalismus, Symbolismus, Expressionismus und, erst jüngst von Horst Laube vorgebracht, Surrealismus – keiner der Begriffe deckt dieses eigenwillige Schauspiel als ganzes ab.“, schreibt Fritz Martini 1977. Dennoch bedient es sich scheinbar typischer Mittel tradierter dramatischer Formen, ohne deren Ideologie zu vertreten. Dies wird im zweiten Teil gezeigt werden. „Die Wupper“ vertritt ein eigenes, unabhängiges Programm, denn grundsätzlich galt für ELS: „Ein Schauspiel ist ein Geschöpf, ein Geschöpf kann eine Welt sein [...].“
Autorenporträt
Dr. Matthias Zimmermann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Dr. Herbert Woratschek am Lehrstuhl Betriebswirtschaftslehre VIII der Universität Bayreuth, wo er auch promovierte.