»Der größte Teil unseres heutigen Lebens besteht aus fotografischen Bildern, so als ob die Bild gewordene Welt ein Höhlengleichnis der camera obscura sei« Burkhard Wittek In der Reihe »Visionen moderner Fotografie« erscheint ein Text, in dem es um John Bergers Darstellung von Albrecht Dürers Selbstporträts in Abgrenzung von Rembrandt geht, der ebenso wie Dürer Selbstporträts von sich anfertigte, wenn auch nicht in dieser großen Zahl. So stehen die Selbstporträts Rembrandts in einem anderen künstlerischen Selbstverständnis des Malers als diejenigen Dürers, wobei umgekehrt die Hingabe Dürers sowie sein malerischer Enthusiasmus in diesem Genre der Selbstporträtierung jenem gleicht, das wir heute in der Selfiekultur sehr selbstverständlich finden. Und doch zeigt sich bei näherem Hinsehen, dass sich diese neue Form der Selbstporträtierung von dieser alten Kunstform der Selbstdarstellung anhand Leinwand und Pinsel stark unterscheidet, nicht nur technisch, sondern auch kulturgeschichtlich. Darum geht es thematisch in diesem Band: Die Nähe und Ferne von Dürers Geniebegriff vom Hype der Selbstdarstellungssucht in der modernen Gesellschaft, dem heutigen Selbstverständnis des Individuums zu unterscheiden, beide aneinander zu differenzieren, um so die unterschiedlichen Konzeptions- und Rezeptionsbedingungen zu erfassen - neue technologische Errungenschaften der Fotografie und in der Smart- und iPhone-Welt analytisch zu benennen. Der Band erhellt so deutliche Parallelen und klare Unterschiede, wirft darin einen klaren Blick auf heutige Rezeptionsbedingungen von Bildwelten.
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