Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Hausarbeit "Das Semikolon und die Diskursmarker - eine Korpusanalyse politischer Reden" untersucht die Verwendung von Semikolon und Diskursmarkern in politischen Reden. Dabei wird das Semikolon als spezifischer Konnektor betrachtet, der enge inhaltliche Relationen ohne explizite Diskursmarker markieren kann. Das Semikolon ist der Bundespräsident der Interpunktionszeichen. Viele sind sich der Existenz bewusst; doch kaum jemand weiß so recht, wieso es existiert. Grundsätzlich kann das Semikolon dann verwendet werden, wenn ein Punkt zu "stark" und ein Komma zu "schwach" trennen würden. Bredel spricht von einer funktionalen Durchlässigkeit. Das Semikolon wäre so ein formales und funktionales "Zwitterwesen", das nur - da es auf einem Gefühl basiert -diffus verwendet und gelehrt werden kann. Außerdem wird es als stärkeres Trennungszeichen verwendet, wenn beispielweise Gruppen in Aufzählungen gebildet werden sollen. Neben jenen Funktionen akzentuiert z.B. der Journalist Sick, dass dem Semikolon oftmals ein 'denn' oder ein 'aber' folgen ("Ich verwende das Semikolon gern vor 'denn'"). Mesch untersuchte diese (vermeintliche) Korrelation. Ihre Leitfrage lautete, ob Konnektoren wie z.B. 'darum' oder 'deswegen' die Nutzung eines Semikolons begünstigen. Die Untersuchung konnte nur einen leichten Zusammenhang feststellen. Gillmann hat dies als Anlass dafür genutzt, das Semikolon und seine Funktion weiter zu erforschen. Ihre These lautet, dass das Semikolon als Kohäsionsmittel beide Teilsätze miteinander verbindet. Entgegen Meschs Hypothese bilden Konnektoren im schriftsprachlichen Gebrauch die Ausnahme bzw. das Semikolon fungiert bereits als Konnektor. An dieser Stelle möchte ich ansetzen und den Fokus leicht verlagern. Im Folgenden wird nicht die Korrelation zwischen dem Semikolon und den Konnektoren, sondern zwischen dem Semikolon und den Diskursmarkern betrachtet. Außerdem analysiere ich politische Reden und nicht Zeitungsartikel. Die Reden zielen letztlich auf den Vortrag und sind somit näher am mündlichen Sprachgebrauch. Damit erhoffe ich mir, vermehrt Diskursmarker analysieren zu können. Meine Hypothese lautet, dass Diskursmarker und Semikola sich - wenn auch in unterschiedlichen Sprachkontexten unterschiedlich stark - gegenseitig bedingen. Entgegen Gillmann (2018) möchte ich die "Partnerschaft", nicht die Konkurrenz, hervorheben.
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