Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Fachhochschule Mannheim, Hochschule für Sozialwesen, Veranstaltung: Medien- und Kulturanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Märchen der Frau Holle als soziokulturelles Phänomen bietet ein breites Spektrum an Deutungsmöglichkeiten und Symbolgehalten. An ihr zeigt sich anschaulich und exemplarisch die literarische Veränderung eines Frauenbildes. Thematisiert werden die Überlieferungswege und mögliche Autorenschaften von Märchen. Zunächst jedoch einmal stehen mit dem Märchen in engem Zusammenhang die Gebrüder Grimm, zwei äußerst bedeutende Germanisten und damit auch die Zeit der Romantik. Die Nationale Identitätssuche und die Auseinandersetzung mit dem Begriff Volk, das bürgerliche Leben und die Entwicklung der Haus- und Kindermärchen sowie die Auswirkungen marktwirtschaftlicher Wandlungen auf den Buchhandel, all das prägte ausschlaggebend die zwischen Kunst- und Volkspoesie sich entwickelnde spezielle literarische „Gattung Grimm“. Frau Holle bietet jedoch noch mehr, in enger Verbindung mit der Mythologie verbindet sie sich mit sagenumwobenen Gestalten germanischer Gottheiten. Altes Brauchtum vorchristlicher Zeit liefern weitere Hinweise. Märchen generell sind geprägt von charakteristischen Merkmalen ihres Märchenpersonals, ihres Inventars und ihrer Darstellungswelten und bieten damit eine breite Fläche von Interpretationsmöglichkeiten. Insbesondere ein Märchen in dem bis heute kein Prinz Zugang gefunden hat! Märchen sind wie andere Gattungen nicht isoliert zu betrachten, ihre Umformungen sind immer auf unterschiedliche Weise von der Zeit und der Sozialisation der jeweiligen Bevölkerungsgruppe gebunden, das Märchen der Frau Holle hat ihren Tribut gezahlt, seine Faszination und Deutungsvielfalt jedoch nie verloren!